Die wahren Lebensschützer
In den USA treiben nur noch Ärzte ab, die das Frauen-Elend von früher kennen.
An einem kalten Morgen in Minnesota schieben der Doktor und ich sein Sechssitzer-Flugzeug aus dem Hangar auf die Startbahn. Wir nehmen den ledernen "Nasenwärmer" (von der Gattin handgefertigt) ab, und Minuten später sind wir bereits in der Luft. Wir fliegen Richtung Westen, nach Fargo, wo der Arzt im Alleingang jeden Mittwoch die Tore der letzten noch verbliebenen Abtreibungsklinik von North Dakota öffnet.
Alexander Nicholas tut, was immer mehr sogenannte Abtreibungsärzte tun (Alexander Nicholas ist nicht sein wirklicher Name. Dieses Pseudonym benutzt er, weil sein Leben, wie er nüchtern feststellt, "in letzter Zeit in Gefahr" ist). Letztes Jahr ist er mit seinem Flieger auch noch in Minnesota, North Dakota, Wisconsin und Indiana gelandet. In der Branche werden diese neuen fliegenden Ärzte "circuit riders" (Rundflieger) genannt. Ihre Existenz beweist zweierlei: Erstens, daß die zur Umsetzung des Rechts auf Abtreibung nötige medizinische Infrastruktur bis ans Ende ihrer Kräfte belastet ist. Zweitens, daß die Abtreibungsmedizin dabei ist, sich in ein schummriges Ghetto von Pseudonymen, Verdächtigungen und Ängsten drängen zu lassen.
Vor 26 Jahren hat der Oberste Gerichtshof mit seiner Entscheidung im Fall Roe v. Wade das Recht auf Abtreibung in den USA gesetzlich verankert. Seither ist die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche mit etwa 1,5 Millionen jährlich annähernd konstant geblieben. Bei den Ärzten, die Abtreibungen durchführen, verhält es sich anders: Mittlerweile sind 59 Prozent von ihnen 65 und älter, zwei Drittel davon sind bereits pensionsberechtigt. Die meisten Ärzte, die Abtreibungen durchführen, sind auf Geburtshilfe und Gynäkologie spezialisiert. Nach einer Studie von 1995 ist die Zahl dieser Fachärzte, die bereit sind, Abtreibungen durchzuführen, von 42 Prozent (1983) auf 33 Prozent (1995) gesunken. Man hatte gehofft, die jungen angehenden Hausärzte würden einen Teil der Abtreibungsärzte der nächsten Generation stellen, aber eine Studie von 1997 zeigte, daß nur 15 Prozent von ihnen überhaupt Erfahrung mit den einfachsten Verfahrensweisen der Abtreibung hatten.
Nur ganz wenige medizinische Hochschulen in Amerika wagen es noch, die puren Fakten zur Abtreibung überhaupt zu erwähnen, von der Lehre ganz zu schweigen. Meine Frau hat vor zwei Jahren ihre medizinische Ausbildung abgeschlossen. Ihr ist das Wort "Abtreibung" in einem Hörsaal nie zu Ohren gekommen. Was für eine Universität das ist, die ihre Studenten nicht in das Fachgebiet einführen will, in dem die meisten medizinischen Eingriffe an Amerikanerinnen vorgenommen werden? Es ist Yale.
"In Duluth bilde ich gerade eine junge Frau aus", erzählt mir Nicholas, während das Flugzeug über einer unendlich scheinenden Decke weißer Schafwölkchen dahinbraust. "Sie ist angehende Hausärztin und macht es ihm Rahmen ihrer Assistenzzeit in der Klinik. Aber sie mußte danach fragen und ihre Freizeit dafür opfern. Viele Ärzte wollen keine Partner, die Abtreibungen durchführen."
Das ist einer der Gründe, warum fast neun von zehn Abtreibungen nicht in einer Arztpraxis durchgeführt werden, sondern in Spezialkliniken, wie Nicholas sie regelmäßig besucht. Dieses Phänomen hat eine entscheidende Rolle dabei gespielt, daß das Thema Abtreibung wieder von einer der Hauptstraßen der ruhmreichen amerikanischen Medizin auf eine abgelegene Seitengasse abgeschoben werden konnte. Ganz wie früher.
Nicholas hat die alten Zeiten noch nicht vergessen. In die Krankenhäuser von Chicago, wo er in den 60er Jahren seine Assistenzzeit absolvierte, wurden regelmäßig Überlebende von verpfuschten Abtreibungen geschleppt. "Sie bluteten, hatten Fremdkörper in der Vagina oder 41 Grad Fieber", erinnert er sich. "Die jüngeren Ärzte wissen gar nicht, was Frauen damals durchmachen mußten – und was ihnen wieder droht."
Auch wenn uns das formale Recht auf Abtreibung in den USA wohl erhalten bleiben wird, so ist das Gesundheitswesen, das eine sichere, legale Abtreibung garantiert, hart gefährdet. Viele medizinische Hochschulen und Ausbildungskrankenhäuser haben aufgehört, das Fach Abtreibung zu unterrichten – was auch eine Reaktion ist auf das Argument, Abtreibung sei unmoralisch. Aber es ist auch einfach Angst. Diese Angst hat die Abtreibung in eine Art medizinisches Niemandsland gedrängt, wo Ärzte kugelsichere Westen tragen, Studenten sich ihr Wissen mühsam zusammenklauben müssen und kaum noch geforscht wird. Diese Schattenwelt wiederum macht es immer unattraktiver für Ärzte, Abtreibungen durchzuführen, selbst für diejenigen unter ihnen, die "dafür" sind.
Die fünf Morde an Abtreibungsärzten und Klinikangestellten von 1993 bis 94 veränderten die Abtreibungsdebatte radikal. Durch sie wurde Abtreibung zu einem gefährlichen, unerwünschten und irgendwie sogar unzulässigen Unterfangen – für Ärzte. Früher einmal wurde Nicholas dankbar von Frauen begrüßt. Heute wird er oft schon auf dem Rollfeld von überwiegend männlichen Horden empfangen, die ihm Flüche entgegenschreien. Er wurde auch schon angerufen und drohend von einer kalten Stimme am anderen Ende der Leitung gefragt: "Alles klar mit deinem Flugzeug, Alex?"
Nur drei Wochen bevor ich Nicholas in Minnesota kennenlernte, wurde ein kanadischer Abtreibungsarzt gleich auf der anderen Seite der Grenze durchs Fenster seines Hauses erschossen, als er beim Abendessen saß. Ein Foto von Nicholas' Flugzeug kursiert auf den Internetseiten von Abtreibungsgegnern. Einem solchen Terror trotzen nur wenige.
Die überwältigende Mehrheit von Abtreibungen wird darum heute in Amerika von einer kleinen Gruppe Ärzte durchgeführt: zwei Prozent der Gynäkologen tragen die Gesamtlast und machen pro Person rund 25 Abtreibungen monatlich. "Die meisten Ärzte sind froh, daß jemand anderes das erledigt", sagt Alex. "Dann brauchen sie sich keine Sorgen über Drohbriefe und Schikanen zu machen. Aber auch ich werde nicht weitermachen, bis ich mit einem Fuß im Grab stehe."
Die Abtreibungsmedizin wird systematisch untergraben – rhetorisch und in jeder anderen Hinsicht. Heute geht es in der Abtreibungsdiskussion nur noch um den moralischen Aspekt. Entweder ist Abtreibung die Verkörperung des Bösen schlechthin (für die Lebensschützer) oder ein nötiges Übel (für die Abtreibungsbefürworter). Sogar Feministinnen beteiligen sich inzwischen an der Diskussion zur "Neudefinition von Abtreibung" unter den Aspekten "Verstoß" und "Trauer".
Aber niemand von ihnen spricht über das moralische Problem, wenn man mit Abtreibung nicht in einer Diskussion, sondern in der Notaufnahme konfrontiert wird. Diese Ärzte haben schon zu einer Zeit praktiziert, als Frauen noch bei Hinterhof-Abtreibungen verbluteten. 1973, vor der Legalisierung, gab es allein in den USA noch mehr als 5.000 Tote nach dilletantischen Abtreibungen. Die Frage, die sich diesen Ärzten stellt, ist also nicht: Legal oder illegal? Moralisch oder unmoralisch? Sondern: Sicher oder lebensgefährlich!
"Ich bin der wahre Lebensschützer. Denn ich schütze Leben", sagt Doktor Bingham, einer der Ärzte, die "es" tun. "Was?" frage ich zurück. Ich dachte, ich hätte mich verhört. "Ich rette Leben", wiederholt er entschlossen. "Ich respektiere zwar diese Leute, die seit 25 Jahren bei Wind und Wetter vor meiner Praxis demonstrieren. Offensichtlich glauben sie an das, was sie tun. Aber gleichzeitig habe ich mich um viele ihrer Frauen und Kinder gekümmert und sogar um einige der Demonstrantinnen selbst: Sie fanden sich plötzlich in einer Situation, die sie nie für möglich gehalten hätten. Ich weiß, was passiert, wenn diese selbsternannten Lebensschützer politischen Erfolg hätten: noch mehr Tragödien, viel mehr Tote. Ich war schon dabei, als Abtreibung noch illegal war. Und da haben wir Zehntausende Leben gerettet, vielleicht Hunderttausende."
Dasselbe hörte ich auch von Richard Hausknecht, einem 68jährigen Gynäkologen am Park Avenue-Krankenhaus, der 1970 half, die erste New Yorker Abtreibungsklinik zu eröffnen. "Man rettet das Leben einer Frau", sagt er, "indem man dafür sorgt, daß sie sich in ihrer Verzweiflung nicht einer lebensbedrohlichen illegalen Abtreibung unterziehen oder ein ungewolltes Kind austragen muß." Solche Worte hört man nicht in politischen Talkshows und im Kongreß, sonderbarerweise aber ebensowenig von Medizinstudenten, die in der Lage sein sollten, Abtreibungen durchzuführen.
Ich habe mich mit einer Reihe von Gynäkologie-Assistenzärzten unterhalten, und ich fragte sie, warum sie sich für das Gebiet der Abtreibung entschieden hatten. Sie antworteten, daß sie "für das Recht auf Abtreibung" seien, daß es "Privatsache" sei und "Frauenrecht", aber niemand von ihnen sagte: "Ich rette Leben."
Dr. Hausknecht, der an der "Mount Sinai Medical School" unterrichtet, beobachtete dasselbe, als er kürzlich eine Vorlesung über die Geschichte der Abtreibung hielt. "Ich zeigte den Studenten Statistiken der Todesfälle aufgrund von Abtreibung vor der Legalisierung", erzählt er. "Sie waren in keinster Weise beeindruckt. Es war, als hätte ich von Tuberkulose gesprochen" – die vor Jahrzehnten ausgerottet wurde. Weil die angehenden jungen Ärzte nichts über Abtreibung in den Zeiten vor der Legalisierung wissen, halten sie ihre Entscheidung, Abtreibungen durchzuführen, nicht für eine humane, sondern für eine rein politische. Und sie sind oft irritiert, wenn die Frauen, denen sie helfen – meist jung oder arm oder beides – gerade gar nichts mit Verfassungsrechten im Sinn haben.
Eine müde Gynäkologie-Assistenzärztin, mit der ich in einem Krankenhaus nicht weit von Manhattan gesprochen habe, glaubt an das Recht auf Abtreibung und nimmt sie auch selbst vor. Aber wie alle interviewten Assistenzärzte redet sie nur über die Angst vor den Abtreibungsgegnern. Sie klingt traurig. "Das macht die Sache nicht angenehmer." Der Chef-Assistenzarzt im selben Krankenhaus sagt: "Irgendwann will man Frauen, die eine Abtreibung wollen, nur noch durchschütteln und anbrüllen: Warum hast du deine Pille nicht genommen?!"
Wenn ein Lehrprogramm Abtreibung beinhaltet, können die Ärzte in Ausbildung dieses Thema aus moralischen Gründen ablehnen – und viele tun das. Prof. William Rashbaum, 71, Gynäkologe in einer großen Stadt an der Ostküste, sagt: "Meine Frau hat mir gesagt, ich sei es den Frauen schuldig, dafür zu sorgen, daß mein Wissen an andere weitergegeben wird, bevor ich sterbe." Aber die Ausbildung geht nur langsam voran. Er kann ihr nicht so viel Zeit widmen, wie er möchte, weil er immer noch den ganzen Tag zwischen seiner Praxis und diversen Krankenhäusern hin- und herpendelt. Nur wenige Programme für Gynäkologie-Assistenzärzte bilden noch im Abtreibungsverfahren aus, jedoch gestatten sie, es als Wahlfach außerhäusig zu erlernen. Doch das Angebot, einen Kurs in ihrer "Freizeit" zu belegen, ist für Assistenzärzte, die normalerweise zwischen 80 und 100 Stunden in der Woche arbeiten, ein grausamer Witz.
"Vom ersten Tag an", sagt ein Assistenzarzt, "hängt die Frage, wer Abtreibungen vornehmen wird und wer nicht, in der Luft. Und schließlich wissen dann alle irgendwie: Der tut es." In seinem Programm – an einem liberalen Lehrkrankenhaus im Nordosten – befaßt sich nur jeder zweite Gynäkologie-Assistenzarzt mit Abtreibung. "Abtreibung ist das einzige medizinische Verfahren, das man abwählen kann", klagt ein anderer. "Aber ich kann doch auch nicht sagen, weil ich nicht an die Totaloperation oder nicht an Sterilisation glaube, lerne ich das nicht."
Der Amerikanische Ärztinnenverband ist bereits dagegen angegangen, daß Abtreibung in den Lehrplänen fehlt. Der Verband hat einen kompletten Kurs zu Geburtenkontrolle entwickelt, inklusive Abtreibung, und Druck auf die medizinischen Hochschulen ausgeübt, ihn in den Lehrplan zu integrieren. Aber gut Ding will Weile haben. Von den 160 medizinischen Lehrinstituten in Amerika bieten nur fünf den Kurs der Ärztinnen an, und das auf freiwilliger Ebene.
Um etwas gegen die zunehmende Isolierung der Studierenden zu tun, die sich für das Fach Abtreibung entschieden haben, wurde vor drei Jahren die Gruppe "Medical Students for Choice" gegründet. "Sie können sich die Protokolle der Medizinertreffen in jüngster Zeit ansehen", sagt Dr. Jane Hodgson, 83, eine Pionierin unter den Abtreibungsärzten. "Sie werden kein einziges Paper über Abtreibung finden."
Man bedenke die Beiträge, die amerikanische Forscher auf anderen Gebieten der Repro-Medizin geleistet haben: Invitro-Befruchtung, Ultraschall, Mehrfach- Eisprung, Geburtenkontrolle – amerikanisches Know-How ist an all diesen Neuerungen maßgeblich beteiligt. Und was ist mit der Abtreibung? Fast alle Entwicklungen auf dem Gebiet der Abtreibungsmedizin haben irgendwo anders stattgefunden. Die Absaug- und Ausschab-Methode stammt noch aus dem alten kommunistischen Ungarn. Die Abtreibungspille RU-486 ist französisch. Man hatte vorhergesagt, daß sie ab Mitte 1997 überall in den USA erhältlich sein würde, aber auch 1999 ist noch nicht an sie ranzukommen.
Die Informationsweitergabe unter Ärzten, die bereit sind zur Abtreibung, funktioniert wie die Trommeln im prä-elektronischen Busch. Die Doktoren fristen in ihren Praxen oder Kliniken ein relativ isoliertes Dasein. Es gibt nicht viel Gelegenheit zum Austausch. Also bleiben sie unter sich.
Umfragen zufolge schwingt die öffentliche Meinung zwischen zwei Polen hin und her: Abscheu vor Abtreibung einerseits und Bestehen auf diesem Frauenrecht andererseits. In einer "Catholic Conference"-Umfrage von 1990 meinten – wie in Dutzenden von Umfragen – 60 Prozent der AmerianerInnen, daß jedes "ungeborene Kind" ein Recht auf Leben hat. Gleichzeitig waren 69 Prozent der Meinung, Abtreibung sollte gesetzlich erlaubt sein.
Sobald das Gesetz verabschiedet war, wurden Abtreibungskliniken besonders als Hilfe für Frauen aus ärmeren Schichten eingerichtet, denn damals verlangten die Krankenhäuser bis zu 1.000 Dollar. So viel konnten viele Frauen nicht aufbringen, besonders Schülerinnen nicht oder Frauen aus sozialen Brennpunkten. Heute werden nur sieben Prozent aller Abtreibungen in Krankenhäusern vorgenommen, vier Prozent in Arztpraxen und der große Rest in den Abtreibungskliniken.
Nun sind genau diese Kliniken – abgeschnitten von der Protektion durch die hohe Medizin, von Prestige und Forschung – ein Teil des Abtreibungsproblems geworden. Es wird den jungen Ärzten vorgemacht, das Verfahren liege außerhalb ihrer Domäne, denn die Eingriffe finden ja tatsächlich nicht in ihrer unmittelbaren Umgebung statt. Viele der Kliniken wurden auch in arme Stadtviertel verbannt, weil verängstigte Immobilienbesitzer ihnen nichts vermieten wollen, oder weil sie wegen ihrer gestiegenen Sicherheitskosten nur niedrige Miete zahlen können. In vielerlei Hinsicht landen die Abtreibungskliniken tatsächlich wieder in der Gosse.
Die Hoffnung, daß ein neues Verfahren oder eine neue Spitzentechnologie das Problem lindern könnten, ist eine Schimäre. Welche Patientin kann sich schon für die Abtreibungspille oder die neueste Technik aus Houston entscheiden, die spätestens zehn Tage nach der Befruchtung angewendet werden muß? "Diese Methoden werden bei gebildeten Frauen bekannt sein, die eine feste Meinung zu dem haben, was sie tun", sagt Rashbaum. "Nur wenige ärmere Frauen", fügt er hinzu, "werden diese neuen, menschlicheren, technisch hochentwickelten Verfahren kennenlernen. Die Armen denken nicht an medizinische Versorgung – bis es ihnen sehr schlecht geht", sagt er. "Und beim Beginn einer Schwangerschaft geht es einem ja nicht so schlecht."
Arme und Ungebildete, so hat ihn seine Erfahrung gelehrt, zögern am längsten und befassen sich erst spät mit dem Thema, wenn es schon fast unmöglich ist, noch einen Arzt zu finden. Und wenn immer mehr Mittelklasse-Frauen die Abtreibungspille wählen, dann sind Abtreibungskliniken und Abtreibungspolitik bald nur noch für die politisch Schwächsten da: für alleinstehende Frauen, meist aus ethnischen Minderheiten.
Die Legalisierung der Abtreibung im Jahre 1973 war für die älteren Gynäkologen ein Ereignis mit Signalwirkung. Der Wendepunkt für die neue Ärztegeneration waren die tödlichen Kugeln seit 1993. Die dankenswerte Rettung einer Frau vor illegalen Abtreibungspfuschern ist nicht mehr gewünscht. Jetzt regiert die Angst davor, einem anderen Menschen zu seinem verfassungsmäßig verankerten Recht zu verhelfen. Die Medizin hat sich der Politik ergeben.
Jack Hitt, EMMA 5/1999
Wir danken dem New York Time's Magazine für die freundliche Genehmigung zu dem, gekürzten, Nachdruck. – Übersetzung: Antje Görnig