#AlleFürsKlima

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270.000 Menschen in Berlin, 90.000 in Hamburg, 75.000 in Köln, jeweils 30.000 in Stuttgart und München. Sogar in Husum haben mehrere Hundert demonstriert. Und auch 124 auf Fehmarn. In allen Teilen der Welt sind die Menschen heute dem Aufruf von "Fridays for Future" gefolgt und haben für das Klima gestreikt. Auch politisch tat sich was.

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Aller Anfang ist schwer. Immerhin wurde er heute gemacht. Die Spitzen der großen Koalition einigten sich auf ein Maßnahmenpaket, mit dem die Bundesrepublik ihre verbindlichen Klimaschutz-Ziele für 2030 schaffen soll. Es hat ein Volumen von 50 Milliarden Euro, größte Errungenschaft ist ein Preis für das klimaschädliche Kohlendioxid (CO₂), auch Benzin und Diesel, Heizöl und Erdgas werden teuer. Dafür soll die Pendlerpauschale steigen und das Bus- und Bahnfahren billiger werden.

Greta und ihrer Bewegung wird das zwar zu wenig sein, dennoch ist es ein erster Erfolg. Endlich passiert politisch was. Was hat Greta da nur angestoßen? Kein Erdbeben, ein ganzes Weltbeben. In mehr als 130 Ländern sind Jugendliche ihren freitäglichen Klimaprotesten bereits gefolgt - darunter auffallend viele junge Frauen, die der Bewegung ein weibliches Gesicht geben. Nun rief „Fridays for Future“ zum „Klimastreik auf der ganzen Welt" - und die Welt machte mit.

Wir jungen Leute können die Klimakrise nicht alleine aufhalten

Greta Thunberg, die seit drei Wochen nach ihrer Atlantik-Überfahrt auf amerikanischem Boden weilt, hat heute in New York demonstriert. Sie will den Protest nun endlich so laut wie möglich dahin tragen, wo er gehört werden muss, damit wirklich was passiert: Ins Weiße Haus - wo ein Klimawandelleugner regiert. Trump kündigte den Ausstieg aus dem Pariser Abkommen an, er macht den Klimawandel als Erfindung der Chinesen lächerlich und lässt seine Minister Umweltschutzstandards streichen.

Am Mittwoch sprach Greta zweimal vor dem Kongress. Sie will dafür sorgen, dass der Druck auf die US-Regierung steigt. Dafür musste der weltweite „Klimastreik“ heute auch in den USA ein Erfolg werden. Die Zahlen der Demonstrierenden sprechen für sich, eigentlich kann Washington nicht länger wegschauen. Schon am Montag steigt der Klimagipfel der UN. Greta wird vor Ort sein, wenn die Staats- und Regierungschefs um Maßnahmen feilschen, die die dramatische Erderhitzung vielleicht doch noch verlangsamen können.

Während Greta in Europa gefeiert wird, muss sie in den USA kämpfen. Doch sie bekommt große Bühnen geboten. In dieser Woche bekam sie den Preis „Botschafterin des Gewissens“ von Amnesty International verliehen, ließ sich in der beliebten „Daily Show“ stürmisch feiern und erhielt eine Audienz bei Barack Obama. Auch dort appellierte Greta nochmal deutlich an alle Menschen, am Freitag auf die Straße zu gehen: „Viele Erwachsene haben noch nicht verstanden, dass wir jungen Leute die Klimakrise nicht alleine aufhalten können. Das ist eine Aufgabe für die gesamte Menschheit. Deshalb rufen wir alle Menschen zu einem weltweiten Klimastreik auf.“

Das ist eine Aufgabe für die gesamte Menschheit

Ziel des Klimastreiks - wie auch der „Fridays For Future-Bewegung“ - ist, dass die Ziele des Pariser Klima Abkommens aus dem Jahr 2016 eingehalten werden. Wichtigste Forderung ist die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels: Die globale Erwärmung, die bereits rund ein Grad erreicht hat, soll bei deutlich unter zwei Grad gestoppt werden, möglichst bei 1,5 Grad.

Nun gilt es am Montag auf die USA zu schauen.

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