Darf eine Weiße Dreadlocks tragen?
Eigentlich sollte die Musikerin Ronja Maltzahn am Freitag auf einer „Fridays for Future“-Demonstration in Hannover auftreten. Aber die Hannoveraner Ortsgruppe der Klimaschutzbewegung sagte den Auftritt ab. Grund: Maltzahn trägt als weiße Person Dreadlocks.
„Dreadlocks sind in den USA ein Widerstandssymbol der Bürgerrechtsbewegung schwarzer Menschen geworden. Wenn eine weiße Person also Dreadlocks trägt, dann handelt es sich um kulturelle Aneignung, da wir als weiße Menschen uns aufgrund unserer Privilegien nicht mit der Geschichte oder dem kollektiven Trauma der Unterdrückung auseinandersetzen müssen“, so die KlimaschützerInnen auf Twitter.
Der Auftritt ist noch möglich, wenn sie die Haare abschneidet
Die Musikerin Maltzahn reagierte umgehend: „Wir hatten uns darauf gefreut, ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen zu dürfen. Schade, dass wir aufgrund von äußerlichen Merkmalen davon ausgeschlossen werden.“ Maltzahn verwies auf den multikulturellen Hintergrund ihrer Band. Mit ihrer Musik wolle sie „für Toleranz, für Gender Equality und für Frieden“ einstehen. Darauf die Klima-AktivistInnen: „Der Auftritt ist weiterhin möglich, wenn sie sich bis Freitag ihre Dreadlocks abschneidet.“
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Wie bitte? Die Haare abschneiden? Klingelt’s da eigentlich irgendwo? Davon mal abgesehen, dass verfilzte Dreadlocks jahrelang ein Must-have waschechter linker Ökos waren und selbst in der Antifa noch immer zum guten Ton gehören. Aber wer heute Dreadlocks trägt, der betreibt kulturelle Aneignung. Wer von Frauen (und nicht von Flintas) spricht, der ist transphob.
Steht Geschichte immer freitags auf dem Stundenplan?
Wer russischen Zupfkuchen kauft, der ist jetzt ein Putin-Versteher. Deswegen hatte eine badische Bäckerei-Kette ihren Russischen Zupfkuchen aus dem Programm genommen. Wird demnächst „Kauft nicht beim Russen!“ über die Schaufenster geschmiert? Werden denen auch bald die Haare abgeschnitten? Darin sind wir Deutschen ja besonders gut (falls „Fridays for Future“ das vergessen haben sollte). Steht Geschichte eigentlich immer freitags auf dem Stundenplan?
Teile von Fridays for Future und den „Woken“-FreundInnen glauben, genau zu wissen, was andere diskriminieren könnte. Dabei diskriminieren sie selbst. Um's mal deutlich zu sagen: Leute, IHR seid die Rassisten! Und ihr kapiert das nicht mal!