Marianne Koch: Alt werde ich später!

© Isolde Ohlbaum
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„Jetzt mach ich erstmal nichts!“ Es klingt ein wenig abenteuerlustig, wie Marianne Koch diesen Satz loslässt, den sie dann selbst nicht so richtig ernst nehmen kann. Jedenfalls schickt sie ein kurzes Lachen hinterher. Nichts? Nun ja, ihre wöchentliche Gesundheitssendung im Bayerischen Rundfunk geht weiter, und für die muss sie fachlich immer auf dem Laufenden bleiben. Dann die Interviews und Termine rund um ihren Geburtstag. Hund, Haus und Garten versorgen. Und dann würde sie gerne wieder nach San Francisco reisen, wo Sohn Gregor mit Familie lebt. „Aber ich plane nichts Größeres, es wäre ja auch ein bisschen komisch, wenn man in dem Alter große Sachen plant.“ Marianne Koch ist 90.

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Das ist Marianne mit acht Jahren. Da scheint sie schon ganz Marianne Koch zu sein!
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Im Sommer erschien ihr neuestes Buch mit dem leicht rebellischen Titel „Alt werde ich später“. Seit etwa 20 Jahren schreibt sie, sehr erfolgreich, Bücher zu medizinischen Themen. In einem früheren Leben war sie ein berühmter Film-Star, später wurde sie Ärztin, gründete eine eigene Praxis. Und zwischendrin: Radio-Moderatorin, Talkshow-Pionierin, Werbe-Ikone, Rate-Fee. Heute gilt Marianne Koch als Expertin für die Kunst eines gelungenen Älterwerdens. Wenn nicht gar als Expertin für ein gelungenes Leben.

Gesunde Ernährung, viel Bewegung, lebenslanges Lernen, sozialer Zusammenhalt – mantramäßig trägt Dr. Marianne Koch ihre Erkenntnisse vor, die helfen, „um geistig und körperlich fit zu bleiben“, wie es im Untertitel ihres neuesten Gesundheitsbuchs heißt. Ein Werk, das sich nicht zwingend an die Älteren richtet, denn „eigentlich müssten wir uns ja spätestens nach dem 30. Lebensjahr darüber Gedanken machen … damit das Altern so angenehm wie möglich wird“. Genau gesagt: „das vergnügte Älterwerden“.

Sie selbst hat das ziemlich gut hingekriegt, jedenfalls ist eine Midlife- oder sonstige Krise für sie kein Thema. „Bei mir war’s wohl so, dass ich in jedem Lebensabschnitt wirklich Neues gelebt und Neues gewollt habe. Und deswegen habe ich irgendwie versäumt, mich über das Altern aufzuregen.“

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Aber dann kann sie sich doch aufregen. Darüber, welchen Wert Ältere heutzutage haben oder eben gerade – nicht haben. „Wenn Du jung bist und eine glatte Haut hast, dann giltst du als liebenswert. Wir brauchen dringend eine neue Ästhetik für ältere Menschen.“ Oder über das herabsetzende „Noch immer“-Syndrom, wie sie es nennt. Sie sitzt tatsächlich „noch immer“ täglich am Schreibtisch, hat „noch immer“ Spaß an der Arbeit. Alters-Bashing, da kann sie ungehalten werden.

Wobei Marianne Koch sich mit dem Aufhören eigentlich gut auskennt. Noch besser allerdings mit Aufbruch und Neuanfang.

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