Andrea Abreu
Die aus Teneriffa stammende Autorin erzielte mit ihrem sprachgewaltigen Debütroman „So forsch, so furchtlos“ der bereits in 19 Ländern erschienen ist, einen Überraschungserfolg. Abreu erzählt von der Freundschaft zweier junger Mädchen, die mal toxisch und obsessiv und dann wieder innig und voller Freude ist.
Die beiden Zehnjährigen – die frühreife Isora und die sie bewundernde Ich-Erzählerin – wachsen in ärmlichen Verhältnissen in einem dauerbewölkten Dorf im Norden der Ferieninsel im Schatten des Vulkans Teide auf. Shits Vater arbeitet auf dem Bau, ihre Mutter putzt Apartments für Touristen – ganz wie die Eltern der 27-jährigen Autorin, die als erste der Familie auf der Insel-Universität studierte. Sehnsuchtsort der beiden Freundinnen ist der für sie unerreichbare Strand. Die Geschichte dieser Freundschaft ist wie der „unkontrollierte Ausbruch eines Vulkans“, schrieb ein Kritiker. Andrea Abreu beschreibt die erwachende (Homo)Sexualität ihrer Protagonistinnen, ihren Hunger auf Leben, den sie mit Kotzattacken bekämpfen – und für den sie einen hohen Preis zahlen.
Andrea Abreu: So forsch, so furchtlos. Ü: Christiane Quandt (KiWi, 20 €)