Bambi für Bushido: Hallo, geht's noch?

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Die Grünen protestieren: „Der Rapper ruft seit Jahren offen zu Gewalt auf und tritt regelmäßig mit homophoben, frauenfeindlichen und schlicht menschenverachtenden Aussagen in Erscheinung. Und die EMMA fügt hinzu: Diese Entscheidung ist der nackte Zynismus.

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Nur von einem Protest von SPD und CDU/CSU oder den Kirchen war bisher noch nichts zu vernehmen. Die kriegen vermutlich gar nicht mehr mit, was bei der Jugend so läuft.

Und was sagt Bushido selber? Der tönt: „Du willst Respekt halt den Mund und hör zu!/ Dein Silikon gehört mir und meiner Crew/ Du willst von uns, dass wir dich auf Händen tragen?/ Mit der Rechten werde ich wichsen, mit der Linken dich schlagen.“ Oder „Berlin wird wieder hart, denn wir verkloppen jede Schwuchtel/ ich entscheide, wann du Homo stirbst.“

So singt er. Reden tut er neuerdings ganz anders. Versteht sich doch, dass so ein Rapper gar nicht meint, was er rappt. Denn bei dieser Musik handelt es sich schließlich um eine „Kunstform“, belehrt der Burda-Konzern die Protestierenden, bei der der „bewusste Tabubruch ein Stilmittel des Raps ist“. Ein wahrlich kolossaler Tabubruch, in einer Zeit, in der Sexismus, Rassismus und Homophobie grassieren, den Frauen- und Schwulenhass auch noch zu besingen.

Der Burda-Konzern kommentierte die Proteste so: Er stehe zu seiner Entscheidung, egal „ob es einem gefällt oder nicht“. Nein, es gefällt nicht. Es gefällt überhaupt nicht in Zeiten, in denen Rückzug ins Machogehabe, Gewalt und Verachtung der „Anderen“ eines der größten Hindernisse ist zur Integration dieser jungen Männer in eine demokratische Gesellschaft. Und eine sehr reale Bedrohung für Frauen wie Homosexuelle und alle „Opfer“ dazu!

Die Entscheidung, diesem den Outcast ja nur spielenden Kleinbürger Bushido nun auch noch einen Preis für seine für ihn so einträgliche Propagierung der Menschenverachtung zu verleihen, ist schlicht ein Skandal!

Vor knapp zwei Jahren bereits hatte Alice Schwarzer Bushido zu gegebenem Anlass einen Offenen Brief geschrieben. Seither muss der Gute in jedem Interview zu Schwarzer Stellung nehmen. Jüngst wurde das Großmaul mal wieder gefragt: „Im großen Feministinnenstreit, Charlotte Roche gegen Alice Schwarzer, auf wessen Seite steht ihr da?“ Bushido: „Die sind beide kacke. Ich würde beide nicht ficken, von daher ist es irgendwie scheißegal. Wer 2011 noch dieses Emanzending raushängen lässt, der hat die Welt verpennt.“

Wer so einem Würstchen im Jahr 2011 auch noch einen Preis für „gelungene Integration“ verleiht, der hat sich vermutlich verspekuliert. Denn: Wetten, dass dieser Dreck vom güldenen Bambi auch mit einer Cadillac-Ladung Ata nicht mehr abzuwaschen ist?!

EMMAonline, 10.11.2011

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