Bangladesh: Der Widerstand

Nazma Akter und Mitstreiterinnen bei einer Demo in Dhaka.
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Es reicht! Gewerkschaftsführerin Nazma Akter (Foto) ging im Oktober zusammen mit über 200.000 Textilarbeiterinnen in Bangladeshs Hauptstadt Dhaka erneut auf die Straße, um für menschenwürdigere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn zu ­demonstrieren. Die Frauen fordern für ihre 14- bis 16-Stunden-Tage, häufig siebenmal in der Woche, einen Mindestlohn von 75 Euro im Monat – sie ­erhalten heute 28 Euro. Als im April eine marode Textilfabrik zusammenbrach und tausende Menschen, meist Frauen, unter sich begrub, davon 1100 tödlich, schien der Westen erschüttert – und kauft inzwischen längst wieder billig bei H&M, Adidas, Lidl & Co. Anfang Oktober brach dann in einer Strickfabrik Feuer aus, sieben Tote. Die 4500 Textilfabriken Bangladeshs erwirtschaften 80 Prozent des gesamten Exports des Landes. Wäre die Textilbranche eine Männerbranche, könnten diese Schandlöhne wohl schon lange nicht mehr gezahlt werden. Doch jetzt wehren sich selbst die Frauen. Widerstand ist angesagt! Auch für uns Konsumentinnen im goldenen Westen.

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