Die lieben KollegInnen 2005

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Welche Rolle spielt EMMA bei der Visa-Affäre? Und ist Alice Schwarzer das Naturereignis Sex unbekannt?

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Da lachen ja die Hühner! Ober-Emanze Alice Schwarzer (62) will Comedy-Star Oliver Pocher (27) an die „Bällchen“! Wegen seines frechen Busen-Spots wählte Schwarzers Frauen-Zeitschrift Emma Pocher zum „Pascha des Monats“. Bild

Gestern stellte die Frankfurter Werbeagentur Leo Burnett ihre weltweite Konsumentinnen-Studie „Miss Understood“ vor. Das Fazit gleich vorweg: Männer sind blöder als Frauen. Nachdem die Zeitschrift EMMA vor einigen Wochen „sämtliche Werbung für Frauen in die Tonne getreten“ habe, sei man nun auf neuen Wegen und habe herausgefunden, was Weiblein und Männlein unterscheidet. taz, Heide Platen

Selbst die Feministin Alice Schwarzer hält den Grünen im Umgang mit Zwangsprostitution und Schleuserkriminalität Dreistigkeit und blanken Zynismus vor – eine Ohrfeige für eine Partei, die sich so viel auf ihren Kampf um Frauenrechte zugute hält. Süddeutsche Zeitung, Nico Fried

Noch nicht einmal der Protest von Alice Schwarzer gegen den grünen Kulturrelativismus, der auch Frauenfeindlichkeit hinzunehmen bereit ist, lockt irgendeine grüne Galionsfigur hinter dem Phrasenniveau hervor. Die Welt, Cora Stephan

Alice Schwarzer hat es allen gezeigt. Drei Jahrzehnte nach Veröffentlichung ihres legendären Werkes ‚Der kleine Unterschied und seine großen Folgen‘ ist die Vorreiterin des deutschen Feminismus unverbraucht präsent. Statt EMMA-Oma: Alice alive. Wo andere sich allmählich abnutzten, ist Alice Schwarzer immer besser geworden. Rheinische Post, Martin Bewerunge

Die Kämpferinnen der 70er Jahre sind wie etwa Alice Schwarzer zahmer geworden. Auch wenn Schwarzer und ihre Mitstreiterinnen viel erreicht haben: Wir Frauen haben keinen Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Bereits hat der Macho wieder Oberwasser. Bieler Tagblatt/Schweiz, Barbara Siegrist

Gerade unter den ganz jungen Frauen dürfte kaum eine Geschlechtsgenossin so out sein wie Alice Schwarzer und kaum ein Begriff so sehr zum Gähnen reizen wie „Feminismus“. Frankenpost, Katharina Schuler

Frauen haltet euch die Ohren zu: Der 8. März ist Weltklagefrauentag. Emanzipation muss im Kopf der Frauen stattfinden. Wer sich gleichberechtigt fühlt, der ist es. Deshalb sind Reden, wie wir sie aus Alice Schwarzers kämpferischen Tagen kennen, heute überflüssig. Badische Zeitung, Bianca Fritz

Seit Mitte der 90er Jahre gilt ein pornografischer Look bei Fashionmagazinen, auf Plattenhüllen und in der Prominentenfotografie als angesagt. (Aber) Newtons kühle, überlebensgroße Nackte hatten nur in den Augen von hysterischen Betschwestern wie Alice Schwarzer etwas mit Pornografie zu tun. Die Welt, Matthias Heine

Alice Schwarzer hat es sich sehr leicht gemacht … Man hat als Emanze gut reden, wenn man seine Weiblichkeit verdorren lässt, ungeschminkt daherkommt und sich weder Kindergeburtstage noch Rotznasen, noch Hausaufgaben ans Bein gebunden hat. Bei all der Zeit, die man ohne derartige Verpflichtungen gewinnt, frage ich mich, warum ausgerechnet Emanzen nicht die Zeit finden, zum Frisör zu gehen und sich ein bisschen umweltfreundlicher zu stylen. Désirée Nick in der Neuen Revue

Deutschlands wahre Vorbilder. Platz 10: Alice Schwarzer ... weil die EMMA-Herausgeberin (62) seit 30 Jahren unbeirrbar und charmant für die Rechte der Frauen kämpft – und dabei auch über sich selbst lachen kann. Funkuhr

Beim Boxen nicht so selten: Das Schiedsgericht erklärt einen der Kämpfer zum Sieger, obwohl die ganze Welt bezeugen kann, dass der andere Kämpfer so klar gewonnen hat wie Napoleon bei Austerlitz – ein derartiges Skandalurteil musste Alice Schwarzer nach einem Duell in der Kerner-Show ertragen. Schwarzer traf sich dort mit Verona Feldbusch, um über Männer und Frauen zu reden, die Feldbusch ließ nebenbei auch ihren Körper sprechen, entblößte die Schulter, wackelte mit dem Busen, aber Schwarzer argumentierte so, dass Feldbusch da stand als das, was sie ist: völlig doof, nur an der Oberfläche und sich selbst interessiert. B.Z., Uwe Kopf

1976 erschien in den USA der inzwischen als Standardwerk berühmt gewordene Hite Report. (...) Auf der Grundlage dieser und anderer Ergebnisse von Befragungen schrieb Alice Schwarzer 1977 ihr Buch über den „kleinen Unterschied“. Sie selber befragte 16 Frauen zu deren Sexualleben. Dabei ging sie noch einen Schritt weiter als Kinsey. (...) Aus den Erfahrungswerten dieser Frauen, die keinen Orgasmus beim Verkehr bekommen hatten, stellte Schwarzer die feste, quasi als Wissenschaft deklarierte Maxime auf, dass frau ganz auf das klassische Zusammenschlafen verzichten soll, „da es diesen ‚vaginalen Orgasmus‘ überhaupt nicht gibt“. Sie selber hatte einen „vaginalen Orgasmus“ offenbar nicht erlebt und brachte diese eigene Erfahrung mit in ihre ziemlich apodiktische Behauptung ein. Cicero, Bettina Röhl
Anm. d. Red.: ‚Der kleine Unterschied‘ erschien 1975, also vor Hite – und es ist darin mit keinem Wort von neuen sexuellen Normen die Rede.

EMMA Mai/Juni 2005

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