Die lieben KollegInnen 3/2009
Seit die ehemalige Tagesschau-Sprecherin Eva Herman die Dogmen des Feminismus infrage stellt, wie zum Beispiel, dass Frauen von der Idiotie der Mutterrolle befreit werden müssten, ist sie zum vorrangigen Feindobjekt des Feministenblattes EMMA geworden. (…) EMMA will Frauen, die dem Feminismus nicht folgen, vorführen und lächerlich machen und wird dabei immer selbstgefälliger.
ideaSpektrum – Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt, Eckhard Nickig
Dreieinhalb Stunden dauerte ein "politischer Abend" mit der Journalistin Eva Herman, die am Freitagabend viele Leute ins Mössinger Restaurant Delicasa lockte. (…) Ursprünglich hätten sich intellektuelle Sozialistinnen diese Gleichstellungspolitik ausgedacht, eine letztlich "gesellschaftsvernichtende Grundeinstellung". Fortgeführt etwa von Alice Schwarzer, einer Frau mit "trostlosem Lebensentwurf", ohne Mann und Kinder, mit ihren Kindheitserlebnissen nicht zurecht gekommen, sie habe immer versucht, allen Frauen zur Strafe "eine unfrohe Existenz überzustülpen". Doch Herman ist großzügig: "Ich bete für sie, da kann man noch was helfen."
Schwäbisches Tagblatt, Jürgen Jonas
Der saarländische Junge-Union-Chef Roland Theis sagte: "Wenn Angela Merkel sich offensichtlich bei Alice Schwarzer wohler fühlt als beim Papst, dreht sich vielen Unions-Wählern der Magen um." Die Kanzlerin dürfe "nicht vergessen, dass sie auch Parteivorsitzende ist". Rheinische Post
Werner Münch – Austritt aus CDU. Er vermisse ein klares Bekenntnis der CDU "zum Schutz und Erhalt des menschlichen Lebens", kritisierte der frühere Politiker: "Wer mit Alice Schwarzer, der Vorkämpferin für die Freigabe der Abtreibung, in der Öffentlichkeit auftritt und darüber hinaus durch ihre Intervention auf einem CDU-Parteitag eine Mehrheit für einen Parteitagsbeschluss zur so genannten Liberalisierung der verbrauchenden embryonalen Stammzellenforschung erreichen wollte und erreicht hat", verletze die christlichen Grundwerte der Union. Focus
Neuerdings melden sich in der CDU-Führung auch jene zu Wort, die Angela Merkel zur Last legen, die "konservative Wählerschaft" zu verlieren. Die Rede ist gar von Millionen Deutschen, die es angeblich nicht ertragen, dass die Kanzlerin den Papst verprellt habe und sich mit Alice Schwarzer fotografieren lasse. Die Zeit, Michael Naumann
Lange, viel zu lange, sind Frauen auf dem Freiheits-Ticket gesegelt, das Alice Schwarzer und ihr Gefolge für sie gelöst hatten. Was von der Frauenbewegung der 70er übrig blieb, läuft heute unter dem buttercremeweichen Begriff "Feminismus". In seinem Namen schockierte Eva Herman vor einer halben Ewigkeit mit der Forderung nach alten Werten, Charlotte Roche, Lady Bitch Ray und ein paar Gesinnungsgenossinnen setzten auf eher physische Inhalte. Bis auf eine Welle der Empörung und etwas Ekel haben aber auch sie kaum etwas bewegt.
Süddeutsche Zeitung, Violetta Simon
Weil es Bücher gab wie Schwarzers "Der kleine Unterschied" über die sexuelle Unterdrückung von Frauen, haben die Töchter zu einer selbstbestimmteren Haltung gefunden. Für sie ist es gerade Ausdruck ihrer Gleichberechtigung, dass sie beim Sex nicht mehr Wie-du-mir-so-ich-dir denken müssen, sondern mal alles vergessen dürfen. Es ist fast ein bisschen tragisch, dass Alice Schwarzer gerade dort den Kontakt zur nächsten Generation verloren hat, wo diese am meisten von ihrem Lebenswerk profitiert. Spiegel Geschichte, Claudia Voigt
Die Mädchen heute wachsen mit einem so ungeheuren Selbstbewusstsein auf, dass selbst so gestandene Kerle wie Alice Schwarzer nervös werden.
Süddeutsche Zeitung, Willi Winkler
Der Kampf der Frauen um volle Gleichberechtigung in Wirtschaft und Gesellschaft veränderte auch das Bild der Familien in Deutschland. Einer der Meilensteine war dabei die 1971 von der Journalistin Alice Schwarzer entfachte Debatte um den Abtreibungsparagraphen 218. Das Stern-Titelbild, das Frauen zeigte, die bekennen: "Wir haben abgetrieben", ist bis heute legendär. Süddeutsche Zeitung, Peter Fahrenholz
Mit viel Schaum vor dem Mund attackierte Alice Schwarzer die Spiegel-Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen wegen einseitiger Berichterstattung. message, Uwe Krüger
Horoskop: Stier. Wenn Sie nicht nur auf Körper, sondern auch auf Geist setzen, wird ein goldener Stern auf dem "Walk of Fame" sicher bald Ihr eigen sein. Viel Alice Schwarzer und ein wenig Verena Pooth wäre jetzt die ideale Mischung.
Kölner Stadt-Anzeiger
Wo ist eigentlich Alice Schwarzer, wenn man sie braucht? Beobachtet sie das Treiben ihrer berühmten Geschlechtsgenossinnen im Stillen, um dann umso lauter loszuschlagen? Oder ist die Vorzeige-Feministin gar für immer verstummt? Natürlich schreiben Frauen heutzutage Erfolgsromane, natürlich stürmen sie die Charts, natürlich kassieren sie Millionengagen für Abenteuerfilme. Und doch haben sie ganz offensichtlich nichts Besseres zu tun, als sich über Männer tagein, tagaus den klugen Kopf zu zerbrechen.
Focus online, Christian Böhm