Die lieben KollegInnen 4/2009

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Die Medien und der Amokläufer. Das harte Herz von Heidi Klum. Die Verblödung der Westfrauen. Und Kanzlerin Merkel.

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Im politischen Teil (der Zeit) haut Alice Schwarzer auf den Putz. Und völlig zu Recht. Warum, fragt sie, nehmen nicht einmal die Ermittler es ernst, dass in Winnenden elf von zwölf Opfern weiblich waren. SpiegelOnline

Es gibt Männer, vermutlich nicht wenige, die sich an Pornos aufgeilen, in denen Frauen misshandelt werden, in denen sie massive Gewalt erleiden. Etwa auch der Amokläufer von Winnenden? Ja, sagt Alice Schwarzer in der aktuellen Zeit: Diese Männer können sich nicht anders helfen; arme Männer in der Krise ihrer Männlichkeit. Wir sollten ihnen endlich helfen. (…) Kann es sein, dass sie die einzige ist in der Republik, die es offen wagt auszusprechen, was auf der Hand liegt? Dass nämlich der Amokläufer von Winnenden – ja, ein junger Mann, keine Frau – ein Mädchenmörder ist? Dass er gezielt junge Frauen niedergemetzelt hat?
Frankfurter Rundschau, Natalie Soondrum

Frage: Was war bei Tim K. auffällig? Christian Pfeiffer: Er hatte offenbar große Probleme mit Mädchen, weil er vor allem Frauen getötet hat. Eigenartigerweise hat sich kein Medium damit differenziert auseinandergesetzt, außer die EMMA übrigens.
Kriminologe Prof. Christian Pfeiffer im Interview in den Chiemsee-Nachrichten

Der Standard: Was halten Sie von Castingshows wie "Germany's Next Topmodel" oder "Deutschland sucht den Superstar"? Alice Schwarzer: Beide Shows habe ich vor nicht langer Zeit zum ersten Mal gesehen. Auf die Gefahr hin, dass ich in der Luft zerrissen werde: Bohlen fand ich komisch. Eigentlich gar nicht zynisch, sondern mit seiner Freude auch an schrägen Kandidaten eher anarchisch, und zwar hart, aber offen den Menschen gegenüber. Die Model-Show von Heidi Klum hingegen finde ich wirklich menschenfeindlich. Mit welcher Kälte und Arroganz sie diese naiven jungen Mädchen vorführt – einfach widerlich. Wir haben Heidi Klum deshalb in der nächsten Emma auch zum "Pascha des Monats" gemacht.
Interview mit Alice Schwarzer im österreichischen Standard

Heidi – ein Pascha? Normalerweise ernennt die Zeitschrift EMMA nur Männer zu Paschas – und zwar jene, die sich diese zweifelhafte Auszeichnung durch besonders frauenverachtendes Verhalten verdient haben. Ein schwerer Vorwurf also.
Schöne Woche

Alice Schwarzer (66) ist jetzt mit ihrer neuesten Verbal-Attacke zu weit gegangen. Sie beschimpft nämlich Heidi Klum (33) und deren „Germany’s Next Topmodel“. Und dabei schlägt Alice richtig unter die Gürtellinie. Der Grund: Die bekennende Emanze kann der Castingshow rein gar nichts abgewinnen. Wir meinen: Kritik ist ja schön und gut, aber nicht auf die Tour! Pfui, Alice! das neue

Alice vs. Heidi. Kritik an Heidi Klum: Hat Alice Schwarzer recht? Ja: 67 %. Nein: 20,3 %. Mir egal: 12,7 %.
Umfrage im Berliner Kurier

SuperIllu: Hat die Bedeutung von Schönheit im Laufe der Jahre zugenommen? Alice Schwarzer: Was heißt Schönheit? Äußerlichkeiten sind heute wichtiger denn je. Die Schönheitsindustrie ist ja mittlerweile ein Milliardengeschäft. Da gibt's den Jugendwahn, den Schönheitswahn und den Schlankheitswahn. Ich vermute, im Osten Deutschlands gibt's dagegen ein bisschen mehr Widerstand. Der Westen lebt schließlich schon seit 60 Jahren mit der "Kaufe und du bist glücklich"-Ideologie. Der Osten nur 20 . Deshalb haben die Menschen dem Wahn dort vermutlich etwas mehr entgegenzusetzen. SuperIllu: Und woran liegt das? Schwarzer: An der relativ geringeren Verblödung. In der DDR gab es auch große, zum Teil andere Probleme. Aber man hat den Leuten nicht 40 Jahre lang erzählt, dass sie nur die Happy-Pille schlucken müssen und dann geht’s ihnen gut. Oder dass sie nur den Fummel kaufen müssen und alle Männer rennen sabbernd hinterher. So äußerlich war es in der DDR nicht. Auch gab es im Zwischenmenschlichen noch andere Werte. Und davon ist zum Glück auch noch was erhalten.
Alice Schwarzer im Interview in der SuperIllu

Skandal um Alice Schwarzer! Für die streitbare Feministin sind die Frauen aus der Ex-DDR stärker – und vor allem weniger verblödet als ihre westdeutschen Geschlechtsgenossinnen …
Abendzeitung München

Alice Schwarzer hat absolut recht. Zumindest was ihre eigene Person betrifft. Denn als eindeutig westdeutsche Frau ist die Wuppertalerin definitiv stärker verblödet als alle ostdeutschen Frauen … Offenburger Tageblatt, Rüdiger Klausmann

Seitdem Angela Merkel regiert, ist die Emanzipation parteipolitisch heimatlos geworden. Dass die Kanzlerin und Alice Schwarzer gern, oft und stets so miteinander plaudern und feixen, dass irgendwo garantiert eine Kamera klickt, verwandelt die Heimatlosigkeit in viele gedruckte Bilder. Angie und Alice sind jetzt echte Freundinnen – und die Emanzipation kein linkes, kein sozialdemokratisches Projekt mehr. Wo Bürgerliche Vätermonate entdecken, entdecken Frauenrechtlerinnen Bürgerliches.
Die Zeit, Peter Dausend

Gibt es so etwas wie einen "konservativen Feminismus"? Was bedeutet es, wenn Angela Merkel an der Seite von Alice Schwarzer den 90. Geburtstag des Frauenwahlrechts feiert oder das Vorwort zu einem von Schwarzer herausgegebenen Buch schreibt? Die Welt, Mariam Lau

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