Jetzt im Kino: Ixcanul

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Der heute 37-jährige Sohn guatemaltekischer Eltern (spanischer Herkunft) hatte mit seiner Mutter jahrelang in einem Maya-Dorf gelebt – und ist nach einer Ausbildung in Paris und Rom an seine Wurzeln zurückgekehrt. In so einem Dorf ist Bustamante mit der Mutter, einer Ärztin, zwischen Mayas, Hippies und Guerilleros aufgewachsen. Sein Film erzählt die Geschichte von dem stolzen Maya-Mädchen Maria und deren starker Mutter. 

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Es gibt wenig Worte, aber viele ­Gefühle in der kargen Landschaft, in der verlorenen kleinen Hütte. Maria ereilt ein klassisches Frauenschicksal: ungewollt schwanger, im Krankenhaus sprachlos beraubt ihres ­Neu­geborenen (das nach Amerika verscherbelt wird), beraubt auch ihrer Träume vom fernen Amerika und sich letztendlich fügend in eine arrangierte Ehe. 

Die LaiendarstellerInnen sind von einer unglaublichen Intensität, und die intensive Liebe zwischen Mutter und Tochter verhindert das Grauen. Bustamantes Debütfilm ­erhielt zu Recht zahlreiche Preise, darunter den Silbernen Bären.

Filmstart: 31.3.

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Kino: Diese Häsin schießt scharf

© Disney
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Ihr Name ist Hopps. Judy Hopps. Und die junge, ehrgeizige Häsin will nur eins: Polizistin werden! Natürlich sind alle dagegen: Papa und Mama Hopps, die wollen, dass Judys berufliche Zukunft – ganz wie die ihrer 275 Geschwister – im Karottenanbau liegt. Aber auch Polizeichef Bogo, natürlich ein Bulle, findet Hasen von Natur aus ungeeignet für den Polizeiberuf. Dumm nur, dass ihm das „Programm zur Eingliederung kleiner Säugetiere“ die Häsin aufnötigt. Dass Judy ihren Kollegen (Nashörner, Elefanten, Wölfe…) mit stolzgeschwellter Brust erklärt, sie sei „kein Quotenhase“, nützt ihr nichts. Bulle Bogo schickt die ehrgeizige Judy als Politesse zum Strafzettelschreiben. Doch dann verschwindet auf mysteriöse Weise ein Otter – und Judy bekommt 48 Stunden, um den Fall zu lösen.

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Der Regisseur entschied sich für Feminismus

Eigentlich sollte ein Fuchs die Hauptfigur in der Disney-Produktion werden, nämlich der Kleinkriminelle Nick Wilde, der schon bald Judys Kumpan auf der Jagd nach den Tätern wird. Aber nach einem Jahr Produktion entschied sich Regisseur Rich Moore, seinen Film „etwas feministischer“ anzulegen. Und so kann nun die mutige Judy Hopps ihren skeptischen Kollegen zeigen, wo der Hase langläuft.

Dabei verhandelt „Zoomania“ – die Tier-Stadt, in der Raub- und Beutetiere friedlich zusammenleben - auch die große Frage des Biologismus: Nicht nur sind Hasen nicht von Natur aus ängstlich, sondern auch Raubtiere nicht von Natur aus böse. Alles Verhandlungssache. Überhaupt ist „Zoomania“ so voller kluger und witziger Anspielungen an die Menschenwelt (kultverdächtig: die Faultiere als Beamte der KfZ-Anmeldebehörde), dass man und frau auch ohne Kinder reingehen kann – und sich tierisch amüsiert.

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