DOCUMENTA: Was war da los, Frau Becker?

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Die EMMA eng verbundene Cartoonistin Franziska Becker hat gerade in Kassel zeitgleich mit der documenta 13, ihren einwöchigen Workshop, die 6. Sommerakademie für Komische Kunst, beendet. An ihrem letzten Tag schickte sie der Redaktion eine Sensationsmeldung, die EMMA hiermit exklusiv veröffentlicht. Unbemerkt von den Feuilletons des Landes war die iranische Künstlerinnengruppe "Ahmadenidschador" aus Teheran für einen Tag auf der documenta. Ganz im Sinne der documenta-Macherin Carolyn Christov-Barkagiev gaben sie dem "interkulturellen Diskurs über die Limitierung einer eurozentristischen Weltsicht" wahrhaft Gestalt. Franziska Becker war begeistert und mailte uns unter dem Titel "Female art? May be" den nachfolgenden Bericht:

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Ein Highlight der Sommerakademie mit ihren 13 TeilnehmerInnen war der Besuch der am Morgen des 6. September vom Frankfurter Flughafen angereisten iranischen Künstlerinnengruppe "Achmadenidschador". Ganz im Sinne der dOCUMENTA 13 eröffneten die Künstlerinnen (nehmen wir an?) mit ihrem Beitrag einen interkulturellen Diskurs über die Limitierung einer eurozentristischen Weltsicht. So konnten die SommerakademistInnen durch die Achmadenidschadors ihren eigenen christlich-"human"istischen, kulturimperialistischen Erfahrungshorizont kritisch hinterfragen.
Denn, so die Achmadenidschadors, die Rekombination von stofflichem Material führt zu Ausbrüchen aus einer phantasielosen Kleidungsprache. Die so nach innen gewendete, von äußeren gewohnten Bewegungsmustern befreite, die Anwesenheit von Menschen nur erspürende höchste Konzentration bringt Chiffren von phantastischer Ausdruckskraft hervor, die im Palimpsest zu entorteter Bedeutungsaufladung führen. Raumgreifende spirituelle Entgrenzung auf kleinstem Raum.
Die Hieroglyphen von mythisch-mystischer Intensität werden derzeit im Sinne einer öko-feministischen Nachhaltigkeits-Transzendenz in Afghanistan von 1300 (hier taucht wieder die Zahl 13 auf!) Waisenkindern in einem Taliban-Wiedereingliederungsprojekt zu einem Teppich im Format 103 x 67,5 m geknüpft, der im September 2013 an der Frontseite der Caricatura am Kulturbahnhof feierlich aufgehängt werden wird. (Gesonderte Einladung erfolgt).
Nach einem einstündigen documenta Aufenthalt in Form eines Besuchs des Darkrooms im Hugenottenhaus verließ die Frauen(?)Gruppe Kassel noch am selben Tag in Richtung Teheran.
Tiefbeeindruckt beschloss die Leitung der Caricatura, die interkulturelle Beziehung zu vertiefen und die nächste Sommerakademie 2013 nach Isfahan zu verlegen. Entsprechende Kleidung muss allerdings von den TeilnehmerInnen selbst gestellt werden. Für die weniger Bemittelten werden nach der Zulassung zur Sommerakademie 2013 kostenlos Burka-Burda-Schnittbögen zum Selbernähen verschickt.

Mehr von Franziska Becker in EMMA und auf

www.walkyrax.de

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