Ein Statement von Alice Schwarzer: Der
Eben erreicht uns die Nachricht: Kardinal Joseph Ratzinger, 78 wird Papst: Benedikt der 16. Das verheißt nichts Gutes – zumindest nicht für die Frauen und die Basis. Ratzinger war als Chef der Glaubenskongregation zwanzig Jahre lang zuständig für die Wahrung der reinen Lehre und als solcher sozusagen der „Kopf“ von Papst Johannes Paul II. und die graue Eminenz des Vatikans. Er wird, über den Tod seines Vorgängers hinaus, als sein verlängerter Arm agieren. Alles geht also weiter wie es war. Sowohl die Sexualpolitik in Sachen Verhütung und Abtreibung (darum freut sich auch Präsident Bush so über die Wahl) als auch der Ausschluss der Frauen von der Kirchenmacht. Ratzinger, Sohn eines Polizisten und einer Hausfrau, dem seine ältere Schwester lebenslang bis zu ihrem Tod den Haushalt führte, ist ein entschiedener Gegner einer gleichberechtigten Partizipation von Frauen in der Kirche. Auch der neue Papst ist kein Rassist aber ein Sexist: Schwarze Priester, Bischöfe und Kardinäle: Ja. Weibliche: Nein! A.S. - EMMA Mai/Juni 2005
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