Equal-Pay und volle Stadien
Nicht einmal eine Stunde hat es gedauert. Dann waren alle frei verfügbaren Tickets für das Finale der Europameisterschaft in England weg. 90.000 Menschen passen auf die Tribünen des Wembley Stadions in London. 100 Tage vor dem Turnierstart am 6. Juli war der Vorverkauf um 8 Uhr gestartet, wer es nach 8.43 Uhr versuchte, kam fürs Endspiel der Frauen-EM zu spät.
Kurz darauf gab es keine Karten mehr für die Vorrundenpartie gegen Nordirland in Southampton. Schließlich war auch der Eintritt für das Eröffnungsmatch zwischen England und Österreich in Manchester Uniteds Old Trafford vergriffen. Und so ging es weiter.
Diese Begeisterung passt in ein Jahr, in dem der Frauenfußball eine neue Dimension erreicht hat. Als der FC Barcelona im April das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen den VfL Wolfsburg gewann, sahen sich das 91.648 ZuschauerInnen im Camp Nou an: Weltrekord. Der Kampf um Anerkennung des Publikums ist ein Teil des Puzzles, ein anderes ist das Geld. Bei dem Thema sind die US-Spielerinnen Pionierinnen.
Ende Februar 2022 hatten die Amerikanerinnen nach jahrelangem Streit einen Vergleich mit ihrem Verband erkämpft. Seit Mitte Mai steht außerdem fest: Die Nationalspielerinnen werden die gleiche Bezahlung einschließlich Prämien erhalten wie die Männer. Darauf einigten sich der Fußballverband der USA sowie die Gewerkschaften der beiden Teams in bis 2028 laufenden Tarifverträgen.
In Norwegen, Australien, Finnland, Fidschi, Brasilien, England und ab 2023 auch in den Niederlanden gilt Equal Pay bereits. Und bei den Deutschen, den achtmaligen Europa- und zweimaligen Weltmeisterinnen?
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Eröffnungsspiel: England gegen Österreich, 6. Juli, 21 Uhr, ARD. - Die deutschen Gruppenspiele: Deutschland gegen Dänemark, 8. Juli, 21 Uhr, ZDF. Deutschland gegen Spanien, 12. Juli, 21 Uhr, ARD. Deutschland gegen Finnland: 16. Juli. 21 Uhr, ZDF. Alle Termine hier