ElterngeldPlus: Ein Schritt nach vorn!

Familienministerin Schwesig: Ein Schritt auf dem Weg zu einer Familienarbeitszeit. - © Metodi Popow/imago
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Wir erinnern uns an die Erregungswelle, als Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) die so genannten „Vätermonate“ einführte. Die Welt der deutschen Familienoberhäupter schien unterzugehen. Jetzt treibt es Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) noch toller: Sie schafft Anreize für Mütter, auch in den ersten zweieinhalb Lebensjahren des Kindes berufstätig zu sein. Solange kann das Elterngeld gestreckt werden bei gleichzeitiger Berufstätigkeit in Teilzeit von mindestens einem Elternteil. Die Höhe der Gesamtzahlung bleibt allerdings gleich.

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Aber es gibt auch ein echtes Plus: So Mutter und Vater Teilzeit arbeiten, erhalten sie über die 24 Monate hinaus zusätzliche vier Monate, also 28 Monate lang Elterngeld. So will die Ministerin mehr Frauen und Männern ermöglichen, „ihre Anforderung in der Familie und im Beruf partnerschaftlich aufzuteilen“. Sie weiß, wovon sie redet: Die Ministerin hat einen teilzeitarbeitenden Mann zu Hause, der den Sohn öfter von der Schule abholen kann als sie.  

Auch Alleinerziehende sollen von dem EltergeldPlus-Modell profitieren. Ihnen winken steuerliche Entlastungen nach § 24 der Steuergesetzgebung. Das Elterngeld richtet sich nach dem ausfallenden Lohn, bei unter 1.000 Euro netto werden zwei Drittel bezahlt. Es beträgt mindestens 300 und maximal 1.800 Euro im Monat. Alles in allem lässt Vater Staat sich das Elterngeld fünf Milliarden Euro im Jahr kosten.

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Frau muss nur wollen!

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Als Nicola Leibinger-Kammüller mit ihrem vier Wochen alten Sohn Justus im japanischen Büro der Trumpf GmbH erschien, staunten alle Mitarbeiter. Es waren die späten 1980er-Jahre. So ein kleines Wesen im Babykorb bei der Arbeit war für die Japaner kaum vorstellbar. Fast so wenig wie die Mama als Managerin.

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NLK, wie man sie nennt, machte das alles nichts aus. Bereit, an die Arbeit zu gehen, stellte sie den Korb in der Nähe ihres Schreibtischs ab. Schließlich würde sie für die kommenden drei Jahre als PR-Managerin der japanischen Tochtergesellschaft arbeiten, auch wenn sie wider Erwarten erst mal keine Nanny in Yokohama finden konnte. Der Sohn war aber ganz lieb. Sie hat ihn gefüttert und dann einfach weitergearbeitet, erinnert sich die Schwäbin heute. Punkt. Aus. Flexibel denken. Weiterschaffen. So einfach kann das sein.

Über all die Jahre im familiengeführten Unternehmen, das mit 2,3 Milliarden Euro Umsatz zu den weltweit größten Maschinenbauern gehört, hat Nicola Leibinger-Kammüller selbst erlebt, wie schwer es ist, Kinder und Beruf zu vereinbaren. Nicht ein oder zwei, gleich vier Kinder hat sie. Doch als ihr Vater 2005 in Ruhestand ging, wählte er die promovierte Literaturwissenschaftlerin als Nachfolgerin – anstatt wie erwartet ihren Bruder oder sogar ihren Ehemann, beide Ingenieure, beide im ­Betrieb. Berthold Leibingers Eindruck ­damals: Die Nicola kann das. 

Seitdem ist die Blitzschnellrednerin mit den tiefbraunen Augen eine Ikone für andere weibliche Führungskräfte im deutschen Mittelstand. Ihre Erfahrungen als berufs­tätige Frau und Mutter haben Nicola Leibinger-Kammüllers Führungsstil in vielerlei Hinsicht geprägt. Mit ganz konkreten Maßnahmen hilft sie Frauen auf dem Weg nach oben – von klitzekleinen Lösungen für die täglichen Zwickmühlen des Haushalts über Sponsoring-Initiativen bis hin zu einem ­revolutionären Arbeitszeitmodell.

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