Eskalation: Dschihad im eigenen Land?
In Ägypten eskaliert die Stimmung. Teile der entmachteten Muslimbrüder rufen zur „Intifada“, also dem permanenten Widerstand, oder gar zum Dschihad, dem „heiligen Krieg“ im eigenen Land auf. Doch im ZDF-Morgenmagazin darf der Journalist und Politikwissenschaftler Michael Lüders erklären, die Muslimbrüder und die Nur-Partei der Salafisten hätten bei den letzten Wahlen immerhin mehr als die Hälfte der Stimmen bekommen. Es helfe also nicht weiter, die Hälfte der Bevölkerung zu dämonisieren. Was er nicht sagt, ist: Die Stimmung hat sich seither radikal gewandelt. Die Menschen sind von den Islamisten, die ihnen das Blaue vom Himmel versprochen hatten, aber nur noch mehr Elend und Unfreiheit brachten, längst ernüchtert. Und es gehört kein Hellsehertum dazu, zu vermuten, dass wirklich freie Wahlen heute anders ausgehen würden. Dass der ehemalige Zeit-Journalist Lüders das anders sieht, ist allerdings keine Überraschung: Schließlich war Lüders, der in Damaskus zwei Semester Islamwissenschaften studiert hat, über Jahrzehnte einer der dezidiertesten Sympathisanten der Islamisten – und ist es anscheinend noch. Was aber ist wirklich zu halten von dem auch von der Politik so gerne angeführten Argument, Mursi sei schließlich demokratisch gewählt? Weiterlesen