Jetzt im Kino: Violette

Die beiden Hauptdarstellerinnen Sandrine Kiberlain und Emmanuelle Devos (re) im Café Deux Magots.
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Gegen Ende ihres Lebens hat sie gesagt: „Hätte ich nicht geschrieben, wäre ich vielleicht Putzfrau geworden.“ Zum Glück hat sie geschrieben.

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Violette Leduc (1907–1972), die von Simone de Beauvoir entdeckt und gefördert wurde (hier die beiden Hauptdarstellerinnen Sandrine Kiberlain und Emmanuelle Devos (re) im Café Deux Magots) – und ihr das mit lebenslanger amouröser Verehrung dankte.

Martin Provost, der Regisseur, hat unübersehbar ein Faible für große Frauen, die aus dem Kleinen kommen. Nach der Verfilmung des Lebens von Séraphine – der Putzfrau, die eine Malerin wurde – nun also Violette Leduc, die Autorin von "La Bâtarde" (Die Bastardin), die schon zu einer Zeit offen Frauen liebte, als das noch gar nicht angesagt war.

Ab jetzt im Kino.

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Beauvoir: Nicht als Frau geboren

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Im Juli 1979 erklomm das Denkmal die vier Etagen zur EMMA-Redaktion am Kolpingplatz la (der ersten Adresse von EMMA) - und noch eine fünfte, bis zur Dachterrasse, um einen Blick auf den Kölner Dom zu werfen. Am Abend führte Alice Schwarzer dann Simone de Beauvoir und die sie begleitende Sylvie le Bon ins Brauhaus Päffgen aus - wovon Beauvoir begeistert war: "Hier sieht es ja genau so aus wie in den Brasserien, die ich in den dreißiger Jahren mit Sartre in Berlin besucht habe!"

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Die 1908 geborene Schriftstellerin und bedeutendste feministische Theoretikerin des 20. Jahrhunderts hat sich bis zu ihrem Tod am 14. April 1986 nie im eigenen Mythos einschließen lassen. Sie blieb unangepasst und lebendig bis zuletzt. Nicht nur mit ihrem Schlüsselwerk "Das andere Geschlecht" (1949) prägte Simone de Beauvoir das Denken der Frauen in der ganzen Welt, vor allem durch das Zusammenspiel von Werk und Leben wurde sie zur Ikone der Emanzipation für mehrere Generationen.

Der Phase der Idealisierung folgte ab Ende der 80er Jahre die der Entidealisierung, ja Demontage. Die Gendergeneration - deren Theorie von der "Konstruktion der Geschlechter" Beauvoir mit dem schlichten Satz "Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht" längst voraus genommen hatte - legte die Vordenkerin des neuen Feminismus zum alten Eisen. Und die "freie Liebe" zwischen Beauvoir und Sartre, die einst so erstrebenswert schien, wurde nun der Haut Gout des Masochismus (Sie hat sich Sartre unterworfen) oder Zynismus (Es ging alles auf Kosten der Dritten) angehängt.

"In meinem ganzen Leben bin ich niemandem begegnet, der so zum Glück begabt gewesen wäre wie ich - auch niemanden, der sich mit gleicher Hartnäckigkeit darauf versteift hätte."

Aufgrund ihrer persönlichen Freundschaft mit Alice Schwarzer, die aus dem gemeinsamen Engagement Anfang der 70er in der französischen Frauenbewegung herrührte, war Simone de Beauvoir EMMA eng verbunden. Sie verfolgte mit Aufmerksamkeit das Experiment, eine unabhängige feministische Zeitschrift zu machen.

Heute gilt es, Simone de Beauvoir neu zu entdecken!

Werke von Simone de Beauvoir: Rowohlt Verlag. Über sie: Alice Schwarzer .Simone de Beauvoir - Rebellin und Wegbereiterin. Gespräche aus zehn Jahren' (KiWi).

 

 

 

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