Frankreich: „Frauen, die Republik ruft

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Ein ungewöhnliches Bild bot sich PassantInnen am vergangenen Samstag in Paris, Toulouse und Bordeaux: Frauen mit falschen Bärten kletterten auf die Marianne und andere Frauenstatuen und klebten auch ihnen falsche Bärte an. In den französischen Nationalfarben. Am Tag vor den pompösen Aufmärschen zum französischen Nationalfeiertag, der an den Sturm auf die Bastille und den Beginn der Französischen Revolution erinnert, fragten die Frauen der feministischen Aktionsgruppe „La Barbe“  (Der Bart) provokant: „Warum sollten die Ideale Frankreichs ausgerechnet von Frauen repräsentiert werden?“

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In ihrem Manifest „Frauen aus Frankreich, die Republik ruft euch!“, machten die Aktivistinnen klar: „Frankreich ist immer noch ein Männerland!“ Und die Männer der französischen Revolution haben sich zwar ihre eigenen (Bürger)Rechte gesichert – doch ging das auf Kosten der Frauen und Bürgerinnenrechte. „Das setzt sich bis heute fort, von der bescheidensten Bürgermeisterei bis in die Flure des Élysée-Palastes“.
Denn nur 18,5 Prozent der Abgeordneten im französischen Parlament und nur 15 Prozent in Führungspositionen großer Firmen sind weiblich. Frankreich braucht also keine leblosen Statuten, sondern Frauen, die aktiv in Politik und Gesellschaft sind – so lautet die Botschaft der Protestlerinnen, die auch an den spektakulären Demonstrationen gegen die sexistische Berichterstattung der französischen Medien über den Fall Strauß-Kahn dabei gewesen sind.
EMMAonline, 17.7.2012
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