Frankreich will Freier bestrafen

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In dieser Sache sind sich ausnahmsweise alle Parteien der französischen Nationalversammlung einig: Sie wollen die Prostitution abschaffen, das gern genannte älteste Gewerbe der Welt! Am Dienstag verabschiedete das Parlament einstimmig eine entsprechende Resolution, die Sozialistin Danielle Bousquet (Foto) präsentierte gleichzeitig einen Gesetzentwurf. Danach sollen Freier, die Käufer von Prostituierten, künftig mit zwei Monaten Gefängnis oder 3750 Euro Geldbuße bestraft werden. „Es geht darum, den Bürgern eine Beziehung zwischen Männern und Frauen zu vermitteln, die auf Gleichheit und Respekt beruht“, erklärte Abgeordnete Bousquet. Mit im Boot ist auch die konservative "Ministerin für Solidarität und sozialen Zusammenhalt", Roselyne Bachelot. Sie erklärte Schweden, das den Frauenkauf schon 1999 verboten hatte und gesellschaftlich ächtet, zum Vorbild. Die Ministerin: „Das Problem der Prostitution wird banalisiert. Deshalb wollen wir ein vernehmbares und starkes Zeichen setzen.“ 2012 soll das Anti-Freier-Gesetz verabschiedet werden. Die seltene Eintracht der Parteien ist kein Zufall: Spätestens nach dem Fall Strauss-Kahn dürfte der Kampf gegen die Prostitution ein brisantes Wahlkampfthema werden. Die Präsidentschafts-Wahlen sind im Mai 2012. Eigentlich war der Sozialist Strauß-Kahn der Favorit für den Elysee. Jetzt aber ist er nur noch ein Freier.

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