Frauenpolitikerin Schyman verbrennt
Ja, ist die Frau denn wahnsinnig? Nein, keinesfalls. Gudrun Schyman, Vorsitzende der schwedischen Frauenpartei „Feministisk Initiativ“ (FI), wusste genau, was sie tat, als sie 100.000 Kronen (10.000 Euro) öffentlich in einem Grill abfackelte: Gegen die „systematische Lohndiskriminierung“ von Frauen protestieren, den so genannten Gender Pay Gap. „Berufe, in denen mehr Frauen arbeiten, sind schlechter bezahlt als Berufe, die von Männern dominiert werden. Diese Diskriminierung kostet die schwedischen Frauen etwa 100.000 Kronen pro Minute.“ Aber muss man diese Summe deshalb gleich verbrennen? Die im Jahr 2005 gegründete FI hatte das Geld von zwei solidarischen Männern gespendet bekommen, um „unsere politische Botschaft zu verbreiten. Und da haben wir überlegt, wie wir es möglichst effizient verwenden können.“ Hätte man eine Annonce geschaltet, so die Parteichefin, hätte man für 100.000 Kronen „nicht einmal eine halbe Seite in einem Boulevardblatt gekriegt“. Zu der Grill-Aktion hingegen waren massenhaft Medien erschienen, Schyman wurde in etliche Sendungen eingeladen, um über den Gender Pay Gap zu sprechen. „Es hat sich also gelohnt.“ Porträt lesen