Nationalsozialismus: Gedenken an Lesben

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Die Initiatorinnen haben den Titel ihrer Gedenkveranstaltung mit Bedacht gewählt: „Verschwiegen und vergessen“. Denn wie schon der Streit um das „Mahnmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen“ zeigte, werden Verfolgung und Unterdrückung der weiblichen Homosexuellen unter den Nazis bis dato ignoriert und teilweise sogar geleugnet. So verweigerte die Brandenburgischen Gedenkstätten eine Erinnerungs-Tafel an der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück, dem größten Frauen-Konzentrationslager. Und: Die bisherigen Gedenkveranstaltungen am Homo-Mahnmal gedachten ausschließlich der männlichen NS-Opfer. Um das zu ändern, lädt das Berliner Lesbenarchiv Spinnboden gemeinsam mit der Magnus Hirschfeld-Gesellschaft heute um 17 Uhr zu einer „Veranstaltung zum Gedenken an das Leid lesbischer Frauen im Nationalsozialismus“. Frauen wie Clara Schröder (Foto), die in den Akten der Hamburgischen Gefangenen-Anstalten unter der Kategorie „Perversität“ auftaucht. An Frauen wie sie erinnert bei der heutigen Feier Claudia Schoppmann, die vor der Kranzniederlegung über die Frauen während der „Zeit der Maskierung“ berichtet.

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