Thema in Koalitionsverhandlungen!
Die Grünen, die die Hauptverursacher der inhumanen Entwicklung, Prostitution sei "ein Beruf wie jeder andere" sind, schweigen bisher. Einzelne Grüne allerdings haben den EMMA-Appell bereits unterzeichnet, darunter Dorothea Meuren aus Weinheim, die dort mit ihrer Bürgerinitiative erfolgreich ein geplantes Großbordell verhinderte.
Die "Jungen Grünen" wandten sich überraschend gegen den Appell. Überraschend, weil die Stimmung gerade bei den Jungen Grünen schon mal stark prostitutionskritisch war. Sie erklärten: "Der Aufruf der EMMA zur Abschaffung der Prostitution ist völlig realitätsfern! Sexarbeit war und ist eine Dienstleistung". Der Unkenntnis der Verhältnisse und dem Zynismus einer solchen Sprache ist nichts hinzuzufügen.
Die GegnerInnen des Appells argumentieren mit der immer wieder wiederholten, aber deswegen nicht wahrer werdenden Verdrehung, dies sei ein Appell gegen die Prostituierten. Das Gegenteil ist der Fall.
Auch Die Linke propagiert weiterhin lebensferne politische Correctness pro "Sexarbeiter*innen" (mit politisch korrektem Sternchen). Die Sprecherinnen der Linken, Möhring und Jelpke, behaupten allen Ernstes, das Prostitutionsmilieu sei "eines der am besten überwachten Gewerbe" und jegliche Änderung des Gesetzes von 2002 sei ein "Versuch einer erneuten Kriminalisierung der Sexarbeit". Es lebe die Ideologie - und es verrecke der Mensch! Vor allem, wenn er, der Mensch, nur eine Armuts- oder Zwangsprostituierte aus Bulgarien oder Rumänien ist.
Zum Appell gegen Prostitution
Ansonsten tobt die Debatte durch die Medien und in den Foren. Die meisten Medien berichten neutral über den Appell, auffallend differenzierte Kommentare ortete EMMA in der Stuttgarter Zeitung und im Tagesspiegel. Die Lobbyistinnen des Prostitutionsgewerbes durften - im Namen der namenlosen "Sexarbeiterinnen", wie gewohnt - in folgenden Medien ihre Propaganda ausbreiten: In einem Pro & Contra auf Brigitte online (Juanita Henning von "Dona Carmen", einer Pro-Bordellbetreiber-Organisation), auf SpiegelOnline (Johanna Weber von dem wohl hastig vor zwei Wochen gegründeten "Berufsverband für sexuelle Dienstleister") und natürlich massenhaft im Netz.
Das Netz ist schon lange zum Schlachtfeld der selbsternannten Maskulisten, Feministinnenhasser und Prostitutionsbefürworter verkommen. Aber immer mehr Frauen und auch Männer halten gegen. - Fortsetzung folgt.
EMMAonline, 31.10.2013