Happy ever after?
Was kommt nach dem märchenhaften Happy End? Für die Fotografin Dina Goldstein geht die Geschichte dann erst richtig los. In ihrer Fotoserie „Fallen Princesses“ zeigt die Kanadierin Disneyheldinnen als reale Frauen mit realen Schicksalen: Belle aus „Die Schöne und das Biest“ ist Dauergast beim Schönheitschirurgen; Indianerprinzessin Pocahontas haust abgeschottet mit vielen Katzen in einer kleinen Stadtwohnung; und Meerjungfrau Arielle dreht sich in einem Aquarium gefangen im Kreis.
Als Mutter einer dreijährigen Tochter konnte Goldstein die Faszination junger Mädchen für Märchenprinzessinnen aus der Zeichentrick-Traumfabrik hautnah miterleben. „Disneyfilme haben fast immer einen traurigen Anfang mit einem weiblichen Bösewicht. Aber am Ende wird alles gut. Der Prinz rettet die schikanierte Schönheit und macht aus ihr eine glückliche Prinzessin“, sagt Goldstein. Und dann lebten sie glücklich bis ans Ende aller Tage… Wirklich?
Was ist, wenn die Prinzessinnen gar nicht bis ans Ende ihrer Tage glücklich sind? Als Goldsteins Mutter an Brustkrebs erkrankte, stellte sich die Fotografin diese Frage. Wie würden diese Prinzessinnen in der realen Welt mit alltäglichen Problemen umgehen? Was wäre, wenn sie mit Krankheit, Armut, Isolation zu kämpfen hätten, wie ganz normale Frauen?
Goldsteins Projekt wurde seither auf der ganzen Welt gezeigt und kontrovers diskutiert. Mittlerweile hat sich die Fotografin eine weitere Mädchen-Ikone vorgeknöpft: Barbie. Die entdeckt in der Serie „In the Dollhouse“ (im Puppenhaus) nämlich, dass Traummann Ken schwul ist. Was kommt als nächstes?
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Webseite von Dina Goldstein