Internationale Ehrung

Jenny Erpenbeck bei der Preisverleihung in der Tate Modern in London. - Foto: WIktor Szymanowicz/dpa
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Es ist nicht der erste Preis für Jenny Erpenbeck. Seit 2001 kassiert die Schriftstellerin Auszeichnungen, vom Ingeborg-Bachmann- bis zum Uwe-Johnson-Preis. Aber diese ist eine besondere: Der Booker-Preis gilt als Vorstufe zum Nobelpreis. (Den Literatur-Nobelpreis bekamen in den vergangenen Jahren zwei deutschsprachige Schriftstellerinnen: Die Wienerin Elfriede Jelinek und die Deutsch-Rumänin Herta Müller.)

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Der Booker-Preis International wurde Erpenbeck jetzt verliehen für den „DDR-Untergangsroman“ Kairos. Darin verbindet die Autorin eine niedergehende Liebesaffäre zwischen einer 19-Jährigen und einem arrivierten, viel älteren DDR-Intellektuellen mit dem Untergang des Staates, in dem sie geboren ist und lebt: der DDR. (Mehr zum Buch).

Der britische Guardian lobt Erpenbecks „Bestreben, verdrängte Geschichten und verklungene Herzschläge zu erfassen“. Und die Preis-Jury hebt ihre Verbindung „von Tiefe und Klarheit“ hervor. In der Tat ist Erpenbeck, jenseits aller modischen Tendenzen, eine behutsam unerschrockene, kraftvolle Chronistin ihrer Zeit: der deutsch/deutschen Geschichte. Und die scheint das Ausland mehr zu interessieren als die (West)Deutschen selbst. Für den „Deutschen Buchpreis“ war „Kairos“ im Herbst 2023 noch nicht einmal nominiert, geschweige denn prämiert.

Der internationale Preis ist mit 50.000 Euro dotiert, die die Autorin mit dem Übersetzer teilt, Michael Hofmann (der das Buch aus dem Deutschen ins Englische übertrug).

Erpenbeck, deren erster Roman 1999 erschien, ist seit langem auch EMMA-Autorin. Hier ein Text von 2018 über das Verschwinden ihrer Schule in Ostberlin. - Neuleserinnen sei zum Einstieg ihr Roman „Heimsuchung“ empfohlen.

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