Junge Frauen wählten grün – ältere
Im Nord-Westen nichts Neues, jedenfalls nicht in Sachen Gender Gap. Bei den Landtagswahlen in Niedersachsen wählten Männer und Frauen in den gewohnten Lagern: In allen Altersgruppen gaben mehr Frauen als Männer der SPD ihre Stimme (trotz Steinbrück). Doch auch wenn die Lücke zwischen den Geschlechtern diesmal ungewöhnlich klein ausfällt (zwischen ein und drei Prozent), so könnten die weiblichen Wähler vielleicht doch das entscheidende Scherflein zum hauchdünnen Wahlsieg von Rot-Grün beigetragen haben. Gewohnt groß ist der Gender Gap bei den Grünen: Jede fünfte Wählerin unter 60 machte ihr Kreuz bei der Partei mit der Mann-Frau-Doppelspitze, aber nur jeder siebte Wähler. Bei den Männern unter 29 holten die „Sonstigen“, also vor allem die Piraten, gar mehr Stimmen (16%) als die Grünen (15%). Bei den Liberalen herrscht wie üblich ein beachtlicher Männerüberschuss. Die CDU hingegen hätte ohne die Frauen über 60 wohl kein „Herzschlagfinale“ erlebt: 42 Prozent der älteren Wählerinnen machten ihr Kreuz bei den Konservativen (dank Merkel?).