Deb Haaland: Howgh, sie spricht!
Unter ihren Befürwortern waren auch vier RepublikanerInnen. Deb Haaland ist die erste indigene Ministerin in den USA. Es wird erwartet, dass die als „radikal“ Geltende als Innenministerin eine konsequente Politik zum Schutz von Schwachen, Minderheiten und Umwelt machen wird.
Sie ist Chefin eines Ministeriums, das Indianerinnen seit dem 19. Jh. vertreibt
Als Biden die Indianerin im Dezember für das Amt der Innenministerin nominierte, brach in sozialen Medien Jubel aus. Nicht nur, weil mit der 60-Jährigen aus New Mexico zum ersten Mal ein „Native American“ ins Kabinett einzieht, sondern auch, weil sie Chefin ausgerechnet desjenigen Ministeriums ist, das IndianerInnen seit dem 19. Jahrhundert vertreibt und unterdrückt. Denn das Interior Department beaufsichtigt mit dem „Büro für Indianische Angelegenheiten“ auch die Regionen, in denen bis heute 1,9 Millionen UreinwohnerInnen leben.
Bei der Rohstoffgewinnung erwartet Haaland eine weitere Gratwanderung. Die Anhängerin des progressiven Flügels der Demokraten befürwortet die ökologische Wende und den Green New Deal. Viele ihrer WählerInnen in New Mexico verdienen ihr Geld allerdings mit Gas- und Öl-Förderung. Haaland ist als Frau für schwierige Fälle bekannt. 2014 verhalf sie verhalf den in New Mexico strauchelnden DemokratInnen zu neuen AnhängerInnen. Sie brachte den Indianerstämmen im Südwesten die Notwendigkeit des Klimaschutzes näher
Haaland: Die historische Tragweite dieses Moments ist mir bewusst!
Die Politikerin erzog während ihres Jurastudiums allein ihre Tochter. Vor zwei Jahren war Haaland eine der beiden ersten Indianerinnen, die in den Kongress einzogen. Bei der Vereidigungszeremonie trug die Tochter einer Indianerin und eines norwegisch-stämmigen US-Offiziers stolz das traditionelle Outfit ihres Stammes Laguna Pueblo – samt Mokassinstiefeln, Silberkette und Ohrschmuck.
Nach ihrer Bestätigung erklärte Haaland, deren Stamm seit 30 Generationen in ihrer Heimat lebt: „Die historische Tragweite dieses Moments ist mir bewusst. Aber ich will auch sagen: Hier geht es nicht um mich. Stattdessen hoffe ich, dass dies eine Inspiration für die Amerikaner werden kann – als eine Nation voranzugehen und Chancen für jeden von uns zu schaffen.“
In Bidens Regierung sind mehr Frauen als je zuvor - und nicht irgendwelche. Viele sind schwarz, indisch-stämmig und häufig sind sie Mütter. Die neuen Top-Frauen im Kabinett Biden/Harris stellt EMMA in der aktuellen März/April-Ausgabe vor.