Katja Kipping wird Parteivorsitzende
Es war ein glasklarer Sieg. Bei allem Gerangel um mögliche Kombinationen an der Doppelspitze ist eins unbestritten: Katja Kipping erhielt auf dem Parteitag der Linken in Göttingen mit Abstand die meisten Delegiertenstimmen. 67,1 Prozent, also zwei Drittel der GenossInnen wollten die 34-jährige stellvertretende Parteivorsitzende jetzt als Parteichefin haben. Ihr Co-Vorsitzender Bernd Riexinger kam auf die Hälfte (53,5 %) der Stimmen. Am liebsten hätte Kipping die Partei mit einer weiblichen Doppelspitze geführt. Sie wollte ursprünglich gemeinsam mit der NRW-Landesvorsitzenden Katharina Schwabedissen, die wie Kipping als Feministin gilt, zur Wahl antreten. Im Zuge der Flügelkämpfe zog Schwabedissen ihre Kandidatur aber zurück. Nun muss die Dresdnerin Kipping, die mit 21 Jahren als jüngste Abgeordnete im sächsischen Landtag saß, und seit 2005 Mitglied des Bundestags ist, gemeinsam mit dem schwäbischen Gewerkschafter Riexinger die verfeindeten Lager der Linken befrieden. Sie setzt auf einen anderen, weniger testosterongetränkten Führungsstil. „Der Versuch, mit autoritärer männlicher Stimme die Einheit der Partei zu sichern, ist jetzt über viele Jahre erfolglos versucht worden. Es kommt auf einen Wechsel der Tonlage an.“ Weiterlesen