Alice Schwarzer schreibt

Kopftuch: Lebensfernes, fatales Urteil

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Eigentlich ist alles schon längst gesagt worden. Und die Entwicklung der Weltlage bestätigt aufs Dramatischste, dass das islamistische Kopftuch bzw. der Ganzkörperschleier ihre Unschuld schon lange verloren haben – sollten sie sie überhaupt jemals gehabt haben. Denn das Kopftuch ist die internationale Flagge der Islamisten, die den Islam für ihren politischen Kreuzzug missbrauchen.

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Mädchen und Frauen unter fundamentalistisch-muslimischer Herrschaft - ob in Familien, Communities oder Ländern –, die sich nicht verschleiern, sind Freiwild und riskieren ihr Leben. Schon alleine wegen des Leids dieser Millionen unter den Schleier gezwungenen Frauen müsste eigentlich jede Frau in einem freien Land, die „freiwillig“ den Schleier trägt, dieses blutbesudelte Stück Stoff ablegen. Aus Solidarität.

Kopftuch bzw. Ganzkörper- 
schleier haben ihre Unschuld längst verloren

Sechs deutsche Verfassungsrichter – darunter zwei Richterinnen, eine von ihnen „verpartnert“ – haben sich nun erlaubt, all das schlicht zu ignorieren: den Terror in den islamischen Ländern, den Druck in den patriarchalen Familien mitten unter uns, die von Islamisten seit Jahrzehnten geschürten Konflikte Pro & Contra Kopftuch an deutschen Schulen. Sie haben so getan, als gäbe es das alles nicht und haben der Klage von zwei Kopftuch tragenden Lehrerinnen aus NRW – wo das Kopftuch bisher für Lehrerinnen in der Schule verboten war – Recht gegeben. Nachdem die zuvor in allen Instanzen verloren hatten. Die klagenden Frauen folgten einem „imperativen religiösen Bedeckungsgebot in der Öffentlichkeit“, das über der weltanschaulichen Neutralität der staatlichen Schule stehe, argumentierten die RichterInnen in der Urteilsbegründung. So lebensfern muss man erst mal sein, die seit dreißig Jahren weltweit offen demonstrierte ideologische Bedeutung des Kopftuches zu ignorieren.

Das sahen auch zwei der insgesamt acht VerfassungsrichterInnen so: Die Richterin Monika Hermanns (auf Vorschlag der SPD im Verfassungsgericht) sowie der Richter Wilhelm Schluckebier (Vorschlag der CDU) widersprachen ihren KollegInnen. In ihrem Minderheitenvotum für ein Kopftuchverbot für Lehrerinnen in staatlichen Schulen legten sie dar, warum gerade eine Lehrerin neutral auftreten sollte: Weil sie Amtsträgerin ist, Vorbildfunktion hat und die SchülerInnen in einem „Abhängigkeitsverhältnis“ zu ihr stehen.

Die Islamverbände, die vermutlich, wie meist, auch in diesem Fall hinter den Musterprozessen der zwei durch alle Instanzen klagenden Lehrerinnen stehen, jubeln über das Urteil. Für sie geht es in die richtige Richtung: nämlich in die der Infiltration islamistischen Gedankengutes in alle demokratischen Institutionen. Auch für Die Linke ist die Aufhebung des Kopftuchverbotes „ein Schritt in die richtige Richtung“, alles andere wäre „ein Berufsverbot für kopftuchtragende Frauen“.

Und Volker Beck von den Grünen erklärte die Urteilsverkündung zu einem „guten Tag für die Religionsfreiheit“. Beck betonte: „Kopftuch, Kippa und Schleier gefährden den Schulfrieden nicht.“ Zwischen diesen drei Symbolen gibt es allerdings einen kleinen Unterschied: Das Kopftuch ist politisch, Kippa und Schleier aber sind überwiegend religiös motiviert. Die Juden missionieren gar nicht. Und auch die Christen sind im 21. Jahrhundert nicht so in der Offensive wie die Islamisten.

Der Krieg um das Kopftuch wird nun wieder stärker in die Schulen getragen

Die Mehrheit der Lehrerverbände und LehrerInnen ist über das Karlsruher Urteil schockiert. Sie befürchten, dass der Krieg um das in Deutschland seit 2003 in der Schule für Lehrerinnen verbotene Kopftuch nun wieder stärker in die Klassenzimmer getragen wird und – dank der erneut unsicheren Rechtslage – eine Flut von Prozessen auf die Schulen zurollt. Die kritischen Lehrerinnen, die gerne beschimpft werden als Schlampen – die werden wohl noch häufiger in die Frühpensionierung flüchten. Oder die unverschleierten Mädchen – die werden sich noch selbst gerechter als „Huren“ beschimpfen lassen müssen. Und die zwangsverschleierten Mädchen – die haben nun gar keine Chance mehr, sich wenigstens in der Schule als frei und gleich zu erleben.

Zur Erinnerung: Sieben von zehn in Deutschland lebenden Frauen aus dem muslimischen Kulturkreis haben laut einer großen Studie im Auftrag des Innenministeriums noch nie ein Kopftuch getragen. Ja, selbst unter den sich selbst als „tief religiös“ bezeichnenden Musliminnen trägt jede zweite kein Kopftuch und der Rest nur manchmal eines. Von einem „religiösen Imperativ“ für das Kopftuch, wie die sechs nicht-muslimischen VerfassungsrichterInnen so gläubig argumentieren, kann also keine Rede sein.

Spätestens seit 1979, seit dem Sieg von Ayatollah Khomeini in Iran, ist das Kopftuch ein politisches Symbol. Wir reden hier nicht von dem traditionellen Kopftuch der anatolischen Bäuerin oder marokkanischen Berberin. Wir reden von dem islamistischen Kopftuch, das streng jedes Haar und auch den Körper verhüllt, weil Haar und Körper der Frauen Sünde sind – und Männer bei ihrem Anblick nicht anders können, als sich auf die Frauen zu stürzen.

Das Kopftuch erklärt jede unverhüllte Frau zum Freiwild - und die Männer zu Tieren

Dieses Kopftuch macht jede verhüllte Frau zum sexuellen Objekt und jede unverhüllte Frau zum Freiwild – und die Männer zu Tieren. Und es macht aus Frauen und Männern unterschiedliche Wesen von zwei Sternen. Genauer gesagt: die Männer zu den einen, die volle Rechte haben, und die Frauen zu den anderen, die weitgehend rechtlos und der Besitz dieser Väter, Brüder, Ehemänner sind. Die Frauen sind die „Ehre“ der Männer, die notfalls nur mit Blut zu reinigen ist, mit dem Blut der „entehrten Frau“.

Das Kopftuch ist also ein Symbol für die Geschlechter-Apartheid. Die Mädchen und Frauen, die auch in einer Demokratie dennoch das Kopftuch tragen, haben sehr unterschiedliche subjektive Motive. Mal werden sie von ihrer Familie bzw. der Community dazu genötigt, mal tragen sie es freiwillig. Diesen Frauen will und kann selbstverständlich niemand das Kopftuch verbieten. Mit ihnen darf allerdings diskutiert werden: über die objektive Bedeutung des Kopftuches.

Bei dem Karlsruher Urteil, das das Kopftuchverbot von 2003 kippte, geht es ausschließlich um das Kopftuch von Lehrerinnen in der Schule. Das darüber immer noch debattiert wird, ist eine deutsche Spezialität. Nicht nur Frankreich hat das Kopftuch in der Schule schon vor Jahren verboten, für Lehrerinnen wie Schülerinnen. Auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat dieses Kopftuchverbot 2005 als rechtens bestätigt.

Dank der kopftuchfreien Zone kann in den Schulen wieder unterrichtet werden, statt gestritten. Allerdings war Frankreich, im Gegensatz zu Deutschland, konsequent. Es hat jegliche Art von politischem bzw. religiösem Symbol verboten: mit dem Kopftuch auch die Kippa und das Kreuz im Klassenzimmer. Was richtig ist. Gleiches Recht für alle.

Frankreich hat das Kopftuch
in der Schule verboten - sowie Kippa und Kreuz

In Deutschland haben die Kirchen das bisher verhindert, fatalerweise. Sie wollen von ihren eigenen Privilegien nicht lassen – und nahmen stattdessen lieber in Kauf, notfalls auch anderen, wie den Muslimen, diese Privilegien zuzugestehen – statt einer wirklich konsequenten Trennung von Staat und Kirche zuzustimmen (die so strikt in Deutschland nicht ist, siehe Kirchensteuer). Der unnachahmliche Volker Beck hatte nach dem Karlsruher Urteil erklärt, der Staat dürfe „nicht kapitulieren“ vor den KopftuchkritikerInnen, denn die seien „die Gefahr, die bekämpft werden muss“.

Dabei ist es genau umgekehrt: Politiker wie Beck, die leider nicht auf die Grünen beschränkt sind, leugnen bis heute die islamistische Gefahr und machen einen Amalgam zwischen dem (politisch motivierten) Islamismus und dem (religiös motivierten) Islam. Sie sind es, die hauptverantwortlich sind für die steigenden Spannungen und die Gefahr einer wirklichen Islamfeindlichkeit! Denn sie nehmen die BürgerInnen und ihr berechtigtes Unbehagen an den Fundamentalisten und den Folgen von deren Schriftgläubigkeit nicht ernst; sie unterscheiden nicht zwischen Islamismus und Islam, sodass die Stimmung in der Bevölkerung allmählich gegen den ganzen Islam eskaliert.

Dabei sind die aufgeklärten, freiheitlichen Musliminnen und Muslime die ersten Opfer der Islamisten und KopftuchbefürworterInnen. Wir Nicht-Muslime stehen erst in der zweiten Reihe. Aber wir kommen auch noch dran, wenn das so weitergeht.

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Hrsg. Alice Schwarzer: „Die große Verschleierung – für Integration, gegen Islamismus“ und „Die Gotteskrieger – und die falsche Toleranz“ (beide KiWi). mehr 

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Die ganze Welt hat weggesehen

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Es war eine Zeit ohne Gesetz und Glauben. Das Land versank in Flammen und im Blut. Die führungslos gewordenen Islamisten waren in den Städten und Bergen verstreut, unkontrollierbare und tödliche Metastasen. Vor unseren Augen verwandelten sie sich unter dem Vorwand des Gottesgehorsams Schritt für Schritt in unvorstellbare Monster. Sie formierten sich zu einer tödlichen Offen­sive, gaben den Ton an und säten Terror. Der Front Islamique du Salut (FIS) und seine Anhänger, die man um den Wahlsieg gebracht hatte, enthüllten immer mehr ihre wahre Natur (Anm.d.Red.: Die algerische Militärregierung hatte 1993 einen drohenden Wahlsieg der Islamisten verhindert, indem sie deren Partei verbot). Das Land glitt in den Bürgerkrieg.

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Unsere Leben glitten in die Barbarei, im Stiefel-Schritt der Allah-ist- Mächtigen

Nachbarn töteten Nachbarn, Brüder ihre Brüder, Schmerz und Entsetzen spiegelten sich in den Blicken der Mütter. Unsere Leben glitten in die Barbarei, im Stiefel-Schritt der Allah-ist-Mächtigen. Dunkle Wolken stiegen gen Horizont und verpesteten die Luft. In diesem Jahr 1994 waren die Mauern der Stadt bedeckt mit den Parolen der GIA, dem bewaffneten Arm des FIS. Er befahl den Mädchen und Frauen unter ­Androhung der Todesstrafe, sich zu verhüllen: in den Straßen, den Schulen, den Büros und den Krankenhäusern; auf den Feldern, in den Häusern – bis hin vor die Spiegel und in die Betten, wenn sie gekonnt hätten. Sie akzeptierten nur die Frauen, die sich ihren Phantasmen beugten.

1994 erreichte der Horror seinen Höhepunkt. Die Frauen wurden zur Zielscheibe der kollektiven Gewalt, aufgrund der Verletzlichkeit ihrer Körper und des Schreckens in ihren Blicken. Die Trunkenheit der verdrängten Sexualität der Mörder brach sich Bahn. Also begann die lange Liste der unzählbaren Verbrechen, bis hin zum Femizid.

Aufgrund der schlichten Tatsache, Frauen zu sein, lebten wir nun alle in ­dieser Bedrohung. Bis dahin hatten die ­Islamisten ihre Opfer aufgrund ihrer Taten gewählt, weil sie: schrieben, dachten, sangen, filmten. Ab 1994 wählten sie uns, weil wir Frauen waren. Die religiösen Fanatiker vergewaltigten uns, versklavten uns, ermordeten uns. Verschleiert oder nicht!

Denn in den Dörfern, wo diese barbarischen Akte serienweise vollzogen wurden – Vergewaltigung, Kidnapping, Folter, Aufschlitzung – waren da die Frauen und Mädchen nicht schon längst verschleiert? Doch die Barbaren hatten im Herzen unserer Religion einen Vorwand gefunden, ihren Frauenhass heilig zu sprechen. Genauer gesagt: den Hass auf das Geschlecht der Frauen, denn jede Art Menschlichkeit sprachen sie uns ab.

Frauen wurden zur Zielscheibe der kollektiven Gewalt

Sie wollten uns ein Stigma aufzwingen, das uns unterschied und zu den Anderen machte: das Kopftuch, das unser Geschlecht in den Augen aller gleichzeitig verhüllt und enthüllt. Eine Methode, Frauen zu reduzieren auf ihren erotischen Körper und so zu entmenschlichen. Entmenschlichung ist der erste Schritt in die Barbarei.

„Jede Frau aber, die betet oder weissagt mit unbedecktem Haupte, entehrt ihr Haupt; denn es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre. Denn wenn eine Frau nicht bedeckt ist, so werde ihr auch das Haar abgeschnitten; wenn es aber für eine Frau schändlich ist, dass ihr das Haar abgeschnitten oder sie geschoren werde, so lass sie sich bedecken. Denn der Mann freilich soll nicht das Haupt bedecken, da er Gottes Bild und Herrlichkeit ist; die Frau aber ist des Mannes Herrlichkeit.“ Apostel Paulus in den Korintherbriefen.

Die islamistischen Wortführer waren in den Abgrund der Zeit gefallen. Eher Anhänger des Apostel Paulus als des Propheten Mohammed gaben sie ihrer bestialischen Sexualität freien Lauf. Blida, die Stadt der Rosen, am Anfang des fruchtbaren Tales Mitidjal, wurde zum Zentrum der Barbarei. Die dem Gotteswahn Verfallenen beherrschten die von ihnen „befreite“ Region. Hier liegt Meftah, nur hundert Kilometer von Algier entfernt, eine kleine Stadt ohne Geschichte, bis …

Am 28. Februar 1994 schießt ein sehr junger Islamist, umringt von seinen Kumpeln, auf Katia. Dann flieht er.

Du hattest dich geweigert, dich zu verschleiern. Und du hattest sehr vernehmlich gesagt, warum du dich weigertest. Diese Kreaturen mit dem verwirrten Geist und der barbarischen Seele waren überzeugt von ihrem Recht über dein Leben, Katia, und über das aller in ihrem Umfeld. Sie waren besessen von dieser absoluten „Wahrheit“, die ihre archaischen ­sexuellen Instinkte edelte, ihr tierisches Begehren legitimierte im Namen eines blutigen und rächenden Gottes. Ein Gott, der die Frauen hasst und von dem sie ­behaupten, es sei der Gott des Islam.

Entmenschlichung ist der erste Schritt in die Barbarei

Es genügte für sie, dass eine Einzige ­widerstand, um in einer infernalen Welt zu versinken, die nach Blut und Leichen riecht, jenseits unserer belebten Welt. Sie waren besessen von ihrem Gott in einem Buch, das sie noch nicht einmal verstanden. Sie haben dich ihrer Obsession geopfert.

Bis zu deinem Tod hast du dich gegen das Delirium dieser Kreaturen gewandt. Du kanntest sie, du begegnetest ihnen auf der Straße, am Schulausgang, in den Geschäften, sie verfolgten dich. Seit Tagen strichen sie um dich herum, verstärkten den Druck, drohten. „Kleine Halunken“ wird dein Vater sie nennen. Leider waren sie mehr als das: Monster, programmiert zum Töten. 

Monster, die sich Zeit nahmen für ihre Absichten und damit begannen, die Bevölkerung einzuschüchtern. Sie erfanden und diktierten ihre Gesetze im Viertel – und die Bewohner der Stadt sahen weg. Sie dachten, es ginge vorüber und es würde genügen wegzusehen. In allen Vierteln, in allen Städten haben die ­Bewohner weggesehen. Ein Land der Wegseher. Wir waren Tausende und Abertausende, die weggesehen haben. Also hatten sie schnell raus, wer nicht wegsah. Die Aufrechten, die versuchten, uns ein Stück ihres Mutes und ihrer Hoffnung weiterzugeben, haben sie getötet. 

Wo war der Mut geblieben in diesem Land, das sich einst „das Land der freien Menschen“ nannte? Auf deinem kindlichen Gesicht, Katia, in deinen Augen, die der sich seit langem ankündigenden ­Tragödie geradewegs ins Gesicht gesehen hatten, um sie aufzuhalten.

Meftah, diese unbedeutende Stadt, konfrontiert uns mit deinem Tod am 28. Februar 1994. Ich bin nie nach Meftah gegangen. Ich werde nie hingehen, aus Angst, nichts zu sehen; aus Angst, noch einmal Zeuge zu werden, wie die vergängliche Zeit uns wieder in diese graue und hässliche „Normalität“ zurückfallen lässt. Denn wir müssen die lebendige Erinnerung an die Barbarei im Herzen behalten, um nicht wieder darin zu versinken!

Er hat mit einem Gewehr mit abgesägtem Lauf auf dich geschossen

Dein Mörder hat mit einem Gewehr mit abgesägtem Lauf auf dich geschossen. Ich weiß nicht genau, was das bedeutet, ein abgesägter Gewehrlauf; egal, er hat geschossen und ist geflohen. Dich hat er auf dem Bürgersteig liegen lassen, in einer Lache von Blut. Rot wie das Rot der Nelken in dem Kranz aus Nelken und weißen Margeriten, den vier junge Männer auf dein Grab gelegt haben. 

Sie gingen neben deinem Vater in diesem Dokumentarfilm der BBC, der durch die ganze Welt ging. Ich habe diesen Film in einem Flur der UNO gesehen; zusammen mit Diplomaten, die um Worte rangen zur Verurteilung dieses Verbrechens. Sie wanden sich, in Sorge, die Muslime und ihre Repräsentanten zu beleidigen; diese Repräsentanten, die sich hüteten, die Verbrechen im Namen des Islam zu verurteilen. Was für ein Triumph der Barbarei.

Wassyla Tamzali ist Juristin und war lange Jahre Leiterin der Abteilung Frauenrechte der Unesco. Die Tochter eines Algeriers und einer Französin lebt heute zwischen Algerien und Paris.

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