Magermodel Isabelle Caro ist
Eine nackte Frau mit spindeldürren Armen und Beinen liegt mit dem Rücken zum Betrachter, ihre Knochen stechen wie Höcker unter der fahlen Haut hervor, sie blickt ängstlich und warnend über die Schulter. Diese Plakatkampagne gegen Magersucht machte das französische Model Isabelle Caro vor drei Jahren auf traurige Weise berühmt. Zeitweise wog sie 25 Kilo bei einer Größe von 1,64 Metern. Wie nun bekannt wurde, starb die 28-Jährige schon im November an den Folgen der Anorexie. Ihr Körper: ein Mahnmal der internationalen Modebranche, die (mit wenigen Ausnahmen, wie das holländische Model Marvy Rieder) „schön“ immer noch mit „dürr“ gleichsetzt. Dabei ist Magersucht für Frauen der westlichen Industrie-Nationen Sucht Nr. 1, für jede fünfte bis zehnte pathologisch daran Erkrankte endet sie tödlich. Schon im EMMA Sonderband „Durch dick und dünn“ analysierte Alice Schwarzer 1984 Hunger- und Kotzsucht als Reaktion auf die raumgreifende Emanzipation: „Während Männer Raum einnehmen, machen Frauen sich dünne!“ Mehr zum Thema