Marleen Gorris: Mitten im Sturm

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Es ist der vermutlich erste Spielfilm über den Gulag. 18 Millionen Menschen hat
Stalin nach Sibirien geschickt – nur fünf Millionen sind zurückgekommen. Eine von ihnen ist Eugenia Ginzburg, erschütternd verkörpert von Emily Watson. Die Literaturprofessorin war im Zuge der großen „Säuberungen“ eines von Millionen willkürlichen Opfern. Ihr Mann bringt sich um, einer ihrer Söhne verhungert – und sie überlebt nur knapp, ganz knapp. Dank ihrer Liebe zur Literatur und ihrer neuen Liebe zum Lagerarzt (Ulrich Tukur). Die holländische Filmemacherin Marleen Gorris ist seit drei Jahrzehnten präsent im internationalen Kino. Für „Antonias Welt“ erhielt sie 1995 den Oscar. „Die Stille um Christine M.“, eine schwarze Komödie über einen kollektiven Männermord war Anfang der 1980er Jahre ein feministischer Kultfilm, und auch „Mrs. Dalloway“ von 1997 ist noch im Gedächtnis. „Mitten im Sturm“ ist ihr elfter Film. Marleen Gorris beweist damit wieder einmal, dass sie die zurzeit wohl stärkste Filmemacherin Europas ist. Ab 5. Mai im Kino.

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