Naomi Wadler: Stimme der Mädchen

Foto: Marquis Perkins
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Naomi Wadler will alles, nur nicht süß sein. Das, findet die 15-jährige Aktivistin aus Washington D.C., ist das Allerletzte. „Erwachsene sollen mich ernst nehmen.“

Naomi wird 2006 in Äthiopien geboren, kommt in ein Waisenheim und wird von einer weißen Amerikanerin adoptiert. Über Herkunft, Hautfarbe und Religion wird zu Hause viel diskutiert.

Als sie elf ist, sieht sie die Bilder vom Parkland-Attentat im Fernsehen. Ein ehemaliger Schüler erschießt 17 Schüler und Schülerinnen, darunter die Tochter von Bekannten. Das Ereignis schockiert und politisiert Wadler, sie will etwas tun.

An ihrer Grundschule organisiert Naomi einen „Walkout Day“, um der Opfer zu gedenken. 17 Minuten Schweigen für 17 Tote, so machen es bei der landesweiten Anti-Waffen-Aktion Millionen SchülerInnen. An Naomis Schule hängen sie noch eine 18. Minute dran – die Extraminute war Naomis Idee: für all die erschossenen, anonymen schwarzen Mädchen in Amerika. Zeitungen berichten über Naomis Aktion, ein Fernsehsender interviewt sie. Und dann ruft George Clooney an und fragt, ob sie auf dem „March for Our Lives“ in Washington auftreten will. Auf der Kundgebung stellt die Elfjährige sich vor 800.000 Menschen auf die Bühne und hält eine mitreißende Rede, die sie selbst geschrieben hat. „Nur beim Aufbau hat meine Mutter ein bisschen geholfen.“

Seither ist sie eine der vielbeachteten jungen afroamerikanischen Stimmen innerhalb der #BlackLivesMatter-Bewegung.

marchforourlives.com

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