Nigeria: Entführte Mädchen versklavt!

Demonstration verzweifelter Mütter: "Bring back our Girls".
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Abubaker Shekau, der Chef der islamistischen Gruppe Boko Haram, hat am Montag der französischen Presseagentur AFP ein Bekenner-Video zukommen lassen. Darin erklärte er über 57 Minuten lang, warum seine Truppe am 14. April die 276 Oberschülerinnen in Chibok, in Nord-Nigeria, entführt haben.

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53 Mädchen soll es gelungen sein zu fliehen. Die restlichen 223 "verkaufe ich auf dem Markt, im Namen Allahs", erklärte Shakau. Er würde sie als "Sklavinnen verkaufen" und "zwangsverheiraten". Gerüchte besagen, dass die Mädchen für 12 Dollar pro Person an die Nachbarländer Tschad und Kamerun verkauft worden seien.

"Ich habe bereits gesagt, dass die westliche Bildung gestoppt werden muss", erklärte der Terroristenführer. "Mädchen, ihr müsst runter gehen von der Schule und rein in die Ehe."

Der Name der Gruppe "Boko Haram" bedeutet: Bildung ist Sünde. Seit 2009 haben die islamistischen Terroristen Tausende von Menschen ermordet, allein in diesem Jahr über 1.500. Die Entführung der 276 Oberschülerinnen ist ihre bisher schockierendste Tat.

Nigeria ist zerrissen: Im Norden haben die Terroristen längst die Macht ergriffen, jetzt attackieren sie den Süden. Seine Videobotschaft übermittelte der Islamistenführer im Guerilla-Outfit, posierend vor einem Panzer und flankiert von sechs Männern mit Maschinengewehren.

PS Am 6. Mai erklärten die Regierungen der USA und Großbritanniens, sie wollten Nigeria bei der Suche nach den gekidnappten Mädchen helfen. Washington wolle "relevante Geheimdienstinformationen" liefern, verkündete ein Behördenvertreter in CNN, jedoch nicht militärisch eingreifen. Präsident Obama ließ sich persönlich über die Lage informieren. Auch der britische Außenminister Hague bot Hilfe an und erklärte: "Madchen als Kriegsbeute zu benutzen ist abscheulich."

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Malala geht wieder in die Schule!

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Malala (hier mit ihrem Vater Ziauddin Yousafzai) lächelt stolz. „Ich habe mir einen Traum erfüllt“, sagt sie. Ihr Traum: Sie geht seit dieser Woche wieder in die Schule. Auf eine Mädchenschule in Birmingham. Sechs Monate ist es her, dass Taliban-Fundamentalisten der 14-Jährigen in Pakistan auf offener Straße in den Kopf geschossen haben, weil sie sich als Bloggerin für das Recht von Mädchen und Frauen auf Bildung eingesetzt hat. Die Taliban hatten ihre Mädchenschule geschlossen, als sie elf Jahre alt war. So hatte alles angefangen. Malala überlebte das Attentat nur knapp. Seitdem ist sie zum Symbol des Widerstands geworden: gegen die Verachtung, Entmündigung und Unterdrückung des weiblichen Geschlechts. Und hat im Januar für ihren Mut den „Prix Simone de Beauvoir“ bekommen. Mut, den sie beinahe mit dem Leben bezahlt hat. Malala ist in diesem Jahr für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.

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