BILD-Chef Kai Diekmann

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Mensch Kollege, das hätten wir jetzt nicht gedacht, dass gerade Sie so uncool sind und die taz wg. einer Penis-Satire verklagen. Denn erstens ist das ganze Blatt ja eine einzige Satire (ganz wie das Ihre). Und zweitens haben Sie doch nicht etwa angenommen, jemand könnte allen Ernstes glauben, Sie hätten sich in einer "Spezialklinik in Miami" den Penis verlängern lassen, und das sei auch noch schief gegangen! Oder etwa doch? Wo Ihnen bekanntermaßen doch immer alles gelingt! Sagen wir, fast immer.

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Gelungen ist Ihnen, mit 36 Chefredakteur der BILD und mit 38 Vater zu werden. Und das nicht mit irgendeiner, sondern mit der Ex-BILD-Praktikantin Katja Kessler. Die hatte bis zum Mutterschaftsurlaub Furore gemacht mit ihren "kultigen" Porno-Plaudereien über die "Miezen" auf Seite 1. Und während der Schwangerschaft fand die tüchtige Kessler auch noch Zeit, den Aderlass von Dieter Bohlen in Schriftform bestsellerreif zu machen (nicht zuletzt dank Ihrer BILD & Sie wissen schon). Hoffentlich wächst die Frau Ihnen nicht mal über den Kopf. Denn Ihr Händchen ist neuerdings nicht mehr ganz so glücklich. Ihre letzte Idee ging, mit Verlaub, ganz in die Hose. Nämlich die Plaudereien aus dem "Bettkästchen" der BILD-Leserinnen und deren Vermarktung via Plakat-Kampagne.

Hat Ihr Instinkt Sie verlassen? Oder haben Sie sich ganz einfach von Ihren ganz persönlichen Neigungen mitreißen lassen? Wir haben's nicht recherchiert, Herr Kollege, aber wir tippen mal auf Ex-Ministrant. Aufgewachsen sind Sie jedenfalls als "tief gläubiger" Katholik in Westfalen, wo Sie in ultraschwarzen Kreisen bis heute gern gesehener Gastredner sind. Furore gemacht haben Sie erstmals in der Schüler-Zeitung mit einem Kohl-Interview und wurden dann prompt Kanzler-Biograf. Doch erst ging's noch als Berufssoldat ab in die Kaserne (wg. Spindluder, wg. Kameraden oder wg. Vaterland?).

Und sodann blitzschnell rauf auf der Karriereleiter. Nebenher nochmal kurz die Verleger-Tochter Jahr geehelicht und dann mit einem Riesensprung im Buben-Verbund rein in Springers Chefetagen. Ab 2001 BILD in ein strammes CDU-Parteiblatt und die alte Dreckschleuder zurück verwandelt. Und eine Neuerung eingeführt: die umfassende Pornografisierung des Blattes, angeblich für den "kleinen Mann auf der Straße". Die "kleine Frau" aber ist darüber ziemlich sauer, Herr Kollege. Vorsicht: bei Auflagenknick wg. Leserinnenverlust hilft auch keine Penis-Verlängerung mehr.

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