Pascha: F.-J. Möllenberg, Gewerkschaftsboss
Zugegeben, geplant hatten sie die Sache alle zusammen. Alle acht Bosse der DGB-Gewerkschaften plus Oberboss Michael Sommer waren sich einig: Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Engelen-Kefer nervt und ist zu oft im Fernsehen, kurzum: muss weg. Es oblag dem Dienstältesten Franz-Josef Möllenberg, Chef der Gewerkschaft ‚Nahrung Genuss Gaststätten‘, das seinen Schäfchen möglichst unauffällig zu stecken. Zunächst schwärmte der 53-Jährige von der „Frische“ und „Fitness“ seines (gleichaltrigen), bisher nicht durch übermäßiges Temperament aufgefallenen Chefs Sommer, sodann plauderte er über die Vizechefin: „Man sieht es ihr nicht an, aber sie ist 62 und wird nächsten Monat 63“. Kann also nicht nochmal gewählt werden. Zu dumm nur, dass in der Vergangenheit fünf von zehn DGB-Chefs über das biblische Rentenalter von 65 hinaus regierten. Der ehrwürdige Hans Böckler zum Beispiel war bei Amtsantritt gar 72. Ob Möllenberg den auch aus dem Amt gejagt hätte? Vorschlag zur Güte für den in seiner NGG ausgerechnet auch noch für Gender Mainstrea-ming zuständigen Gewerkschaftsboss: Ab in den vorgezogenen Ruhestand! Denn Alter, Franz-Josef, ist nicht immer eine Frage der biologischen Jahre.