Pascha: Leander Haußmann, Regisseur
Lieber Leander Haußmann, wie schaaaade. Waren das noch Zeiten, als Sie 1997 fürs EMMA-Abo posierten: schön, melancholisch - und irgendwie ziemlich emanzipiert. Scheinbar. Das ist erst zehn Jahre her, aber in der Zeit kann viel passieren. Mann wird älter, die Haare lichten sich, die Melancholie verstärkt sich. Da müssen neue Gewissheiten her! An irgendwas muss mann sich doch noch festhalten können. Ja! Daran, dass mann ein Mann ist. Ein echter. Also verfilmte Regisseur Haußmann ("Sonnenallee") nun ein Buch über echte Männer und echte Frauen. Nein, nein, nicht das gewisse braune Prinzip, sondern die alte Klamotte: "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken." Selbst so ein abgelatschter Stoff hätte in der Hand eines begabten Regisseurs, der auch noch bekennenderweise führerscheinlos ist, durchaus komisch werden können. Denken wir nur an Billy Wilders "Eins, zwei, drei", wo bekanntermaßen auch Horst Buchholz und Lilo Pulver noch ein echter Mann und eine echte Frau waren. Doch hier ist ein Berliner am Werk, der lustig sein will. Und vor allem, der selbst keinerlei ironische Distanz zu den absurden Thesen des Buches hat. Auch Haußmann findet, Männer und Frauen seien nun mal Produkt einer "urzeitlichen Fügung" und der Mann handele einfach nach "seinem Urinstinkt". Im Ernst. Deutsche Komödien und alternde Frauenlieblinge, das ist eben eine öde Mischung. Schaaaade.