Prostitution: legalisieren oder abschaffen?

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Ach, was waren das doch für Zeiten, als Shirley MacLaine als Irma La Douce noch alle Männerherzen entflammte und alle Frauenherzen kalt ließ. Doch die Zeiten der Unschuld sind vorbei in Sachen Prostitution. Und die der scheinheiligen Duldung sowieso.

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In der Frage der Prostitution ist Europa heute mindestens so gespalten wie in der des Krieges. Doch nur in Frankreich gehen zur Zeit die Menschen gegen das prostitutionelle System, will sagen gegen Freier und Zuhälter, auf die Straße. Marie-Claire fordert: Man muss die Prostitution abschaffen! Und in Skandinavien ist das Ringen um den Frauenfrieden und gegen die Prostitution schon halb gewonnen: Freiern droht Gefängnis und auch 80 Prozent aller SchwedInnen finden: Die Prostitution muss abgeschafft werden. In Holland scheint eine Mehrheit vom Gegenteil überzeugt: Da wurde jüngst die Prostitution gänzlich legalisiert, Freier haben die Freiheit, nur Zuhältern drohen noch Strafen. Und Deutschland? Das scheint in Sachen Prostitution in einer Art Dornröschenschlaf zu verharren. 2001 hat Rotgrün so ein bisschen legalisiert, die Reform aber anscheinend nicht zuende gedacht: Denn die Prostituierten wollen von dem vielgepriesenen neuen Gesetz für sie gar nichts wissen und in Wohnhäusern droht dank der der Liberalisierung jetzt die Eröffnung von Bordellen. Ein Treffen in Brüssel, die Debatte in Frankreich, schwedisches versus deutsches Modell, der Frauenhandel des neuen mit dem alten Europa und eine Rechnung von Alice Schwarzer: Wie viele deutsche Männer sind eigentlich Freier?

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