Sexy altern, "Wie geht das?": So geht das!
"Es gibt nur eine Lösung, wenn das Alter nicht eine absurde Parodie unseres früheren Lebens sein soll, und die besteht darin, dass wir weiterhin Ziele verfolgen, die unserem Dasein einen Sinn geben – Hingabe an Personen, an Gruppen oder an Sachen, sozial, politisch, intellektuell, oder an kreative Arbeit“. Das schrieb Simone de Beauvoir 1972 in „Das Alter“, dem wohl umfassendsten Essay, der bisher über dieses Thema geschrieben wurde. Als Beauvoir den Text schrieb, war sie an der Schwelle zum Alter mit 60.
Beauvoir hat alte Menschen als erste als Gruppe erkannt und benannt. Und sie war weitsichtig. Ihre Analyse vor über 50 Jahren ist aktueller denn je. Denn knapp jeder vierte Deutsche ist heute über 65 Jahre alt, also um die 19 Millionen Menschen, Tendenz steigend. Die körperliche Verfassung der um 1950, 1960 Geborenen ist deutlich besser als die aus früheren Alterskohorten. Und nicht nur das: Das Altern vollzieht sich auch auf einem geistig und körperlich höheren Niveau.

Wer heute mit Mitte 60 in Rente geht, wartet nicht auf den Tod, sondern darf sich oft noch auf 20, 30 lebenswerte Jahre freuen. Die längste Lebenserwartung gilt für Frauen. Waren es 1991 noch 0,9 Millionen der Gesamtbevölkerung, sind es heute 1,8 Millionen Frauen, die über 90 hinaus gehen, also doppelt so viele.
Fast 20 Millionen Babyboomer gehen bis 2036 in Rente. Bis 2060 erwarten DemografInnen ein Minus von 16 Millionen Arbeitskräften. Und trotzdem fördert die Politik bis heute den frühen Renteneintritt und schickt Fachkräfte aufs Altenteil, die dringend gebraucht würden.
Doch was es noch viel mehr braucht, ist ein gesamtgesellschaftliches Umdenken, wenn es um das Alter geht. Lebenslanges Lernen und ein „gutes Altern“ sind möglich.
Aber wie geht das „gute Altern“ konkret? Das könnt ihr in der aktuellen März/April-Ausgabe lesen.