Die RocketWomen
Alle großen Schritte für die Menschheit haben Männer gemacht. Völlig losgelöst von der Erde gehen auf Odyssee im Weltraum: der Rocketman, der Spacecowboy, der Spaceboy und Major Tom. Und der Mann im Mond schaut zu. Dabei wären sie alle ohne eine Truppe sehr kluger Frauen niemals da hochgekommen.
Die US-Luftfahrtindustrie ist zu Kriegsende der größte Industriezweig der Welt und sucht dringend kluge Köpfe. Die Reihen der Männer sind gelichtet durch den Krieg. Die Stunde der Frauen schlägt. In einer Zeit, als nur 20 Prozent der Frauen arbeiten, erhalten Mathematikerinnen eine Chance – und werden zu Computresses, weiblichen Computern. (...)
„Du musst aussehen wie ein Mädchen, dich benehmen wie eine Lady, denken wie ein Kerl und arbeiten wie ein Hund“, erklärt ihnen Mathematikerin Macie Roberts, seit 1942 Chefin des rein weiblichen „Computer-Pools“ am JPL.
Eine erfüllt diese Kriterien besonders gut: Katherine Johnson. Trotz ihres Geschlechts und ihrer Hautfarbe erkämpft sie sich einen gleichberechtigten Platz unter den ausschließlich weißen und männlichen Wissenschaftlern. Sie ist das Mastermind. Doch auch sie muss jedes Mal eine halbe Meile hin und zurück über das Gelände stöckeln, bis der Chef den Grund ihrer langen Abwesenheit entdeckt und die krude Rassentrennung abschafft.
Im Laufe ihrer Karriere erarbeitete Johnson die Grundlagen für die Raumfahrt. „Holt das Mädchen, um die Zahlen zu kontrollieren“, soll Mercury-Kommandant John Glenn im Februar 1962 ausgerufen haben: Er meinte Katherine Johnson. Das „Mädchen“ überprüfte die Berechnungen des IBM-Computers und gab grünes Licht. Erst dann ging Glenn in die Luft – und umkreiste als erster Amerikaner dreimal die Erde. (...)
Die ganze Geschichte der „Rocket Girls“ in der aktuellen Juli/August-EMMA lesen.