Sex sells: Piratinnen führen Medien
Diesen Enterhaken haben die Piratinnen geschickt platziert: „Wenn es dir hilft, stelle ich mich da oben ohne hin“, schrieb Laura Dornheim auf Twitter an einen Bild-Journalisten. Denn sie ärgerte, dass der Protest der zwei Dutzend Flüchtlinge, die seit fast zwei Wochen auf dem Pariser Platz campen und mit einem Hungerstreik gegen die deutsche Asylpolitik demonstrieren, medial kaum begleitet wurde. Der Journalist ließ sich das nicht zwei Mal sagen: „Wenn Du das wirklich machst, schnapp ich mir jetzt nen Fotografen, Deal?“ Die Aktion „Tits for human rights“ (Titten für Menschenrechte) war geboren – unter anderem mit: Anke Domscheit-Berg (die für die Piraten in den Bundestag will, Foto li) und Julia Schramm (die gerade ihr Amt als Beisitzerin im Bundesvorstand niedergelegt hat). Auf Twitter fegte ein Shitstorm über die Frauen hinweg. Die ließen sich davon nicht einschüchtern. „Wenn ich sage, ich ziehe mich aus, dann ziehe ich mich auch aus!“ konterte Dornheim. Ausgezogen haben sie sich dann auch: Ihre Jacken, ihre Schals, ihre Pullis. Die Journalisten von Bild, B.Z. & Co hoben die Kameras. Zum Vorschein kamen T-Shirts mit dem Spruch: „Menschenrechte statt Titten“. Und ein kleines Plakat: „Schämt euch!“ Eine doppelte Protestaktion: Für eine bessere Flüchtlingspolitik. Und gegen den Sexismus der Medien. Chapeau. - Mehr zum Thema: Grüne und Piratinnen: Der kleine Unterschied (EMMA-Gespräch in der aktuellen Ausgabe)