Sportlerin macht sexuelle Belästigung
Ariane Friedrich hatte keine Lust mehr, sich „doppelt zum Opfer zu machen und ständig zu schweigen“, wie sie sagt. Denn das, was ihr vor einigen Tagen passierte, passierte nicht zum ersten Mal. „Willst du einen schönen Schw*** sehen, gerade geduscht und frisch rasiert“, schrieb ihr ein Facebook-User. Und schickte gleich ein Foto mit. Die Hochspringerin, angehende Olympionikin und Polizeibeamtin schritt kurzerhand zur Tat. Sie erstattete nicht nur Anzeige wegen sexueller Belästigung, sondern veröffentlichte die Nachricht auch inklusive Absender und Wohnort auf ihrer Facebook-Wall. „Denkt einmal an all die Kinder und Jugendlichen, natürlich auch Erwachsene, die im Stillen durch Perverse belästigt werden und nicht wissen, was sie tun sollen, wie sie sich wehren können. Sollten wir alle da nicht mit gutem Beispiel vorangehen und Stärke demonstrieren?“ schreibt sie als Erklärung. Seitdem tobt in den Medien und im Netz eine Debatte über das Für und Wider der Aktion. „Spitze!“ oder „Gratulation!“ und „Wer solche Mails schreibt, sollte sich im Klaren sein, dass dies auch Konsequenzen haben kann,“ finden die einen. Andere hingegen sprechen von „Lynch-“ oder „Selbstjustiz“ und „Denunziantentum“. Die Süddeutsche Zeitung unterstellt der Sportlerin gar fehlende Medienkompetenz: Sonst hätte sie ihre Facebook-Einstellungen, dank der bisher jeder und jede mitschreiben und beliebig Bilder einstellen konnte, schließlich „längst korrigiert“. Juristen klagen, sie habe sich nun selbst strafbar gemacht. Was sagt ihr zu Friedrichs Schritt? Thema im Forum diskutieren