„Supapimmel“: Naketano kriegt Ärger!
Tragen Sie auch einen „Supapimmel“ oder „Hammer Glocken“? Oder wie wär’s mit „Italienischer Hengst“ oder „Gebumster Kopf“? Nein, die Rede ist nicht von Billigpornos unterster Schublade, sondern vom hippen Modelabel „Naketano“.
Vor allem deren Kapuzenpullis, neudeutsch: Hoodies, erfreuen sich großer Beliebtheit und liegen stapelweise in Kaufhäusern wie Karstadt oder Peek & Cloppenburg. Wer seinen Hoodie aber auf der Website des Essener Unternehmens sucht, reibt sich erstaunt die Augen. Denn dort haben sich die beiden Firmengründer Sascha Peljhan und Jozo Lonac mit ihrem offenkundigen Faible für Puff- und Pornosprache ausgetobt. Hoodies für Frauen heißen: „Blow some Balls“, „Immer am Ballern Dirty Oma“, „Dreisisch Euro Zwansisch Minut“ oder auch „Vladimir fick du sie mir“.
"Frauen sind keine Menschen dritter Klasse!"
Ob die beiden Jungs, die mit Naketano jährlich rund 80.000 Teile verkaufen, unter dem Tourette-Syndrom, Frauenhass oder beidem leiden, hätte EMMA gern von ihnen erfahren. Eine Anfrage blieb jedoch unbeantwortet. Dafür erklären Peljhan und Lonac auf ihrer Homepage: Die Produktnamen seien „Ausdruck ihrer künstlerischen Freiheit“.
Jetzt aber dürfte es mit der Ignoranz vorbei sein, denn nach einigen Medienberichten, darunter auch dem in der aktuellen EMMA, melden sich stocksaure KäuferInnen auf Facebook zu Wort. „So eine sexistische Scheiße wollt ihr verbreiten? Wer sich solche Artikelnamen ausdenkt, gehört verklagt und ich hoffe das werdet ihr!“, schreibt Justem Schmidt. „Sexismus und Rape Culture als Verkaufsstrategie? Euch ist schon klar, dass ihr damit zu der Relativierung von sexueller Gewalt beitragt, oder? Und dann wird das von euch auch noch als ‚künstlerische Freiheit‘ getarnt... schämt euch!“ postet Elisabeth Weber.
Karin Schuster und Kari GL tun das einzig richtige: Boykottieren. „Ich kaufe jedenfalls nichts, weder für mich noch für meine Tochter, was als Artikel unter dem Begriff ‚Monsterbumserin‘ oder ‚Schmusibumsi‘ geführt wird“, kündigt Karin an. Und Kari GL erklärt: „Meine Kohle seht ihr nie wieder. Frauen sind keine Menschen dritter Klasse!“