Seit 24 Jahren eine Transfrau

Nadia Brönimann: Das Skalpell hat die Probleme nicht gelöst. - Foto: Remo Inderbitzin
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Sie haben kürzlich in der NZZ gesagt, Sie würden Ihre Operation bereuen. Wie waren die Reaktionen darauf?
Es kamen viele Rückmeldungen! Von jungen Transmenschen, von Leuten aus der Gay-Szene, von Eltern betroffener Jugendlicher, von vielen Fachpersonen. Drei Viertel davon waren positiv, der Tenor: Es ist wichtig, dass man die schwierigen Seiten von Geschlechtsangleichungen ebenfalls aufzeigt. Aber es gab auch Beschimpfungen. Das war zu erwarten – ich wusste, dass ich mich mit dieser Aussage nicht beliebt mache.

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Warum?
Es ist ein Tabu. Keine Transperson gibt gerne zu, dass das Ergebnis der Operation nicht gelungen ist, weil es ja ein freiwillig gewählter Weg war. Es braucht viel Mut, sich das einzugestehen oder gar öffentlich zu sagen. Darum hört man kaum von jenen, bei denen es nicht gut lief.

Meldeten sich Menschen, denen es ergangen ist wie Ihnen?
Ja, zum Beispiel die Eltern eines jungen Mannes, der sich mit 18 operieren ließ und heute, mit 24, alles rückgängig machen möchte. Auch für ihn war die Operation nicht der Befreiungsschlag, den er sich erhoffte. Ich verstehe nicht, warum unsere Erfahrungen bedeutungslos sein sollen.

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