Vom brennenden Mississippi zum

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Sommer 1999. Ich bin seit drei Wochen in den Südstaaten und sitze nun im Frühstücksraum eines Hotels am Mississippi. Die vergangenen Tage waren spannend und bedrückend zugleich. Die Freundinnen, in deren Blockhaus am See ich Gast war und die mir so eifrig das Land gezeigt hatten, sind Künstlerinnen, hier geboren, mit Loft in New York. Sie sind sehr fortschrittliche, linke, feministische Frauen. Aber. Aber sie wollen die so grausam sichtbaren Zeichen der Immer-noch-Unterdrückung der Schwarzen und Fast-Vernichtung der Indianer nicht sehen. Sie sprechen vom „gefährlichen Halbblut“, das hier durch die Wälder streife, und bei unseren Ausflügen scheinen sie kaum wahrzunehmen, dass es noch immer die „Nigger“ sind, die die schmutzigste Arbeit machen und uns Weiße bedienen. Und jetzt das. Jetzt dieses alte schwarze Ehepaar drei Tische weiter. Genau diese Frau und dieser Mann durften vor 40 Jahren solche Räume noch nicht einmal betreten, sie wären wie räudige Hunde daavongejagt worden. An diesem Tag werden sie von einer Weißen bedient und halten die Lokalzeitung in den Händen. Auf der Frontseite prangt balkengroß der Titel: „Endlich Gerechtigkeit!“ Weiterlesen im Blog von Alice Schwarzer

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