Vom Niemand zum Jemand

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Sie ist 1979 in einer konservativen, kulturfernen Arbeiterfamilie in Nord-Indien geboren. Die vorgegebene Perspektive für das kleine Mädchen waren Heirat und Kinder. Daraus wurde aber dann nichts.

Tejal Shah hat ihre Heimatstadt mit 13 verlassen und ist mit 16 nach Mumbai gegangen. „Ein Ort, an dem ein ‚Niemand‘ hoffen konnte, ein ‚Jemand‘ zu werden.“ Dort begann sie zu fotografieren und entdeckte die queer-­feministische Szene. Tejal war angekommen. Doch um sich beruflich weiter zu entwickeln, musste sie ins Ausland gehen.

Mit 17 ging sie nach Australien, wenig später ans Art Institute of Chicago, wo sie mit der zeitgenössischen Kunst konfrontiert wurde. Jetzt explodierte die junge Künstlerin und experimentierte in alle Richtungen: Plastik, Film, Perfor­mance. 2005 ging Tejal für drei Monate nach Pakistan, wo sie mal als Mann, mal als Frau lebte. 2010 realisierte sie die Porträtserie „Women like us“, biologische Frauen, die sich kulturell „männlich“ inszenieren. Die Inderin Tejal Shah sagt, sie sei unter anderem von der deutschen Künstlerin Rebecca Horn und der Mexikanerin Frida Kahlo geprägt.

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