Waldforscherin Nicole Wellbrock
Seit sie denken kann, haben Waldböden sie fasziniert. Die Strukturen, Substanz, Mikro-Organismen. 1968 in Lübeck geboren, zog es Nicole nicht ans Wasser, sondern in den Wald, zusammen mit ihrem Hund. Später hat sie Geografie und Waldökologie studiert, schrieb ihre Dissertation über „Die Buchenwälder Schleswig-Holsteins“. Heute schreibt sie für Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner die „Waldzustandsberichte“.
„Mittlerweile gibt es relativ viele Ökologinnen, damals aber war ich noch allein auf weiter Flur“, erinnert sie sich. Je höher sie die Karriereleiter hochstieg, desto kürzer wurden ihre Haare. „Ich wurde nicht bewusst diskriminiert, sondern einfach nicht richtig wahrgenommen.“ Die Wissenschaftlerin plädiert für eine gezielte Aufforstung und die Verwandlung von Mono- in Mischkulturen. Den Wald sich selbst überlassen – wie es oft gefordert wird, hält sie für grob fahrlässig. Wellbrock: „95 Prozent des Waldes sind von Menschenhand geschaffen – und müssen auch von ihr unterstützt werden.“
Trockenheit, Hitze, zu hohe Stickstoffeinträge: Der aktuelle Waldzustandsbericht hat ergeben, dass es dem deutschen Wald so schlecht geht wie lange nicht. Es muss also dringend was getan werden. EMMA hat mit Försterinnen, Waldforscherinnen und Umweltaktivistinnen gesprochen. Wie wollen sie ihn retten?