„kann kein Blau-Gelb mehr sehen!“

Foto: Panama Pictures/Imago
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Mein Alltag ist derzeit blau und gelb. Überall in der deutschen Stadt, in der ich seit langem lebe, sehe ich die Farben des Landes, in dem ich groß geworden bin. Das macht mir gemischte Gefühle. Ich weiß, dass die Leute das gut meinen. Aber es überwiegen die Bauchschmerzen.

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Der Ursprung dieser Schmerzen ist kompliziert. Also fange ich bei ihrer Wirkung an: Es ist für mich sehr schwierig, mit Deutschen über den Krieg zu reden. Und doch sprechen mich fast alle darauf an – aus einer recht homogenen Haltung. Menschen, die bis vor Kurzem nicht wussten, wo das Asowsche Meer liegt, belehren mich über mein Land. Und wenn ich sage, dass der Krieg – der sofort aufhören muss! – auch eine Vorgeschichte hat, ernte ich erstauntes Kopfschütteln: Ist das nicht Putin-Propaganda? Habe ich all die herzzerreißenden Bilder aus meiner Heimat nicht gesehen? Müsste nicht gerade ich es besser wissen?

Geboren wurde ich zu Sowjetzeiten auf der Krim. Meine Mutter ist ethnische Russin, der Vater Ukrainer, damals war das egal. Aufgewachsen bin ich in Kherson, studiert habe ich in Simferopol. Der Name zu meinem Text ist nicht mein echter. Ich habe Angehörige in der Ukraine. Und die sind allem ausgesetzt, was noch kommen mag. Da bleibe ich lieber vorsichtig.

Den ganzen Text in der Juli/August-EMMA lesen.

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