Die Bienen-Königinnen
In einem Bienenschwarm zu sitzen, ist ein, sagen wir, spezielles Gefühl. Aber genau deshalb haben Stephanie Lange und ihr Vater Uli eine Holzbank in die Ein- und Ausflugschneise ihres Bienenstocks gestellt. „Das musst du mal ausprobieren“, sagt Ulli. „Das ist wie Meditation.“ Ausprobieren? Direkt vor dem Bienenstock? Wie Meditation? Ähm, okay.
Nun sitze ich also auf der Bank. Hinter mir, in der geschützten hintersten Ecke des großen Gartens in Bergisch Gladbach: ein Busch. Etwa einen halben Meter vor mir: die Bienen, die unablässig aus dem Schlitz ihres Stocks ein- und ausfliegen. Also Meditation. Tatsächlich empfiehlt es sich in dieser Situation, still zu sitzen, ganz ruhig ein- und auszuatmen und gelegentlich die Augen zu schließen, so eine Biene allzu nah am Gesicht vorbeisummt. Und zu hoffen, dass die Bienen erkennen, dass wir alle Teil des Universums sind, also auch ich, und sie mich folglich nicht stechen. Und tatsächlich – sie stechen mich nicht. Das finde ich phänomenal. Stephanie findet es normal.
Die Bienen summen nahe vorbei - aber keine sticht
Dafür, dass die 51-jährige Therapeutin erst seit einem Jahr hobbymäßig imkert, ist sie erstaunlich furchtlos. Mit bloßen, ungeschützten Händen hebt sie die Holzrahmen aus der Kiste, der so genannten „Beute“, und tunkt ihren Finger in den ersten Honig, während nur wenige Zentimeter nebenan die Bienen krabbeln. „Willst du auch mal probieren?“ fragt Stephanie. Nun ja. Gut, fasse ich halt auch noch mitten in die Waben. Und wieder: Die Bienen nehmen es gelassen und wuseln weiter. Der Honig schmeckt köstlich. Um den Honig geht es Stephanie allerdings nur in zweiter Linie. „Mich hat das Bienensterben berührt“, sagt sie.
Das Bienensterben. Die bedrückenden Zahlen sind inzwischen quasi Allgemeinwissen: Drei Viertel aller fliegenden Insekten sind in den letzten drei Jahrzehnten in Deutschland verschwunden. Im November 2017 bewies eine Studie wissenschaftlich, was bis dato Vermutung gewesen war. InsektenforscherInnen des „Entomologischen Vereins Krefeld“ hatten in einer Langzeitstudie gezeigt: Seit 1989 hat sich der Insektenbestand in Deutschland um 75 Prozent reduziert.
In über 60 Naturschutzgebieten in ganz Deutschland hatten die ForscherInnen Insektenfallen aufgestellt und die Ergebnisse 27 Jahre lang ausgewertet. Die Studie schlug ein wie eine Bombe. „Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob die Insektenwelt in Schwierigkeiten steckt, sondern wie das Insektensterben zu stoppen ist“, erklärte der Naturschutzbund Deutschland (NABU).
Keine Frage – die Lage ist ernst. So ernst, dass die Vereinten Nationen 2018 zum ersten Mal den 20. Mai zum „Weltbienentag“ ausriefen. Die Ursachen des Insektensterbens sind bekannt: Monokulturen und massiver Pestizideinsatz in der Landwirtschaft, immer mehr versiegelte Flächen und nächtlicher Licht-Overkill in den Städten.
Die Zahl der Insekten hat
sich seit 1989
um 75 Prozent reduziert
Aber die Honigbiene hat ein zusätzliches Problem: die Varroa-Milbe. Die 1,2 Millimeter kleine Milbe ist in den 70er-Jahren aus Asien nach Europa eingewandert und hat sich seither so massiv verbreitet, dass nahezu jedes Bienenvolk von ihr befallen ist. Imker bzw. Imkerinnen müssen ihre Bienenvölker vor der Milbe schützen. Und so ist auch Stephanie angetreten, um ihren Bienen das Überleben zu sichern. „Wir imkern, weil die Varroa-Milbe das Volk sonst tötet“, sagt sie entschlossen. Deshalb, erklärt die Jungimkerin, mit der ich an diesem sonnigen Montagmorgen im Wohnzimmer mit Blick auf den großen Garten sitze, haben sie und Vater Ulli in ihrem Imker-Kurs auch eine Menge über die Bekämpfung der Parasiten gelernt. Auch das gehört eben zum Imkern dazu.
Bienen bedeuten, zumindest im Sommer, eine Menge Arbeit. Deshalb wollte Stephanie ursprünglich nur ihren Vater zum Imkern überreden. Der emeritierte Professor für Sozialarbeit hat mehr Zeit als seine berufstätige Tochter, außerdem, erzählt er, „habe ich mich schon immer für Ökologie interessiert und früher mit meinen Studenten Bio-Bauernhöfe besucht“. Doch als Stephanie sich näher mit der Imkerei beschäftigte, stellte sie fest, dass „das gar nicht so einfach ist und es gut wäre, wenn wir das zu zweit machen.“ Der Honig ist dabei auch für Ulli Nebensache. Er findet die Bienen schlicht und einfach „beglückend“. Auch, wenn sich die beiden Neu-ImkerInnen notgedrungen mit dem Varroa-Problem befassen müssen.
Die Varroa-Milbe ist zweifellos ein Nachteil für die Honigbiene. Aber die Bienen haben, im Gegensatz zu ihren gepanzerten KollegInnen wie Mücken oder Mistkäfern, im Kampf um ihren Bestand auch einen Vorteil: Sie sind überlebenswichtig für die Menschheit. Weil die 26 Milliarden Bienen, die allein durch Deutschland summen, mit ihrer Bestäubung dafür sorgen, dass Äpfel, Birnen und viele andere Lebensmittel in unseren Supermärkten liegen.
Im Mai demonstrierte die Filiale einer Supermarktkette in Hannover mit einer spektakulären Aktion, was uns ohne Bienen fehlen würde: 60 Prozent der Regale blieben leer. 1.600 von 2.500 Produkten waren weg, und zwar nicht nur Essbares, sondern auch T-Shirts (Baumwolle) oder Hautcremes (Zitrusfrüchte).
In der Stadt ist es für Honigbienen inzwischen angenehmer als auf dem Land
Und so gilt neuerdings für die kleine Biene, was bis dato nur für große Banken galt: Sie ist „systemrelevant“, wie Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner es ausdrückt. Gleich in ihrer Antrittsrede Ende März hatte die CDU-Ministerin klare Worte gesprochen: „Was die Bienen gefährdet, muss vom Markt!“ Und sie ließ ihren Worten bald darauf Taten folgen: Am 27. April stimmte Deutschland für den Antrag der EU-Kommission, drei so genannte Neonicotinoide, also Insektengifte, im Freiland zu verbieten. „Heute ist ein guter Tag für den Schutz der Bienen in Deutschland und in Europa“, befand Klöckner. Umweltverbänden allerdings geht das Verbot der drei Stoffe nicht weit genug. So fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in seinem „Nationalen Bienenaktionsplan“ ein vollständiges Verbot aller Neonicotinoide und des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat sowie eine Förderung der ökologischen Landwirtschaft.
Monokulturen und Pestizide haben mittlerweile für ein seltsames Phänomen gesorgt: Das Stadtleben ist für die Honigbiene inzwischen angenehmer als das Landleben. Das bemerkte eines Tages auch Elisa Schulte. Sie imkert seit vier Jahren und ist Stephanies „Bienen-Patin“. An diesem Morgen ist sie hier in Bergisch-Gladbach, um mit Jung-Imkerin Stephanie in die Bienenstöcke zu schauen und ihre Fragen zu beantworten. Patin Elisa und Jung-Imkerin Stephanie bedampfen die „Beuten“ zunächst mit dem so genannten „Smoker“. Folge: Die Bienen vermuten einen Waldbrand und ziehen sich zurück. Vorher saugen sie sich noch schnell mit Honig als Vorrat voll, was sie träge macht. Jetzt können die beiden Imkerinnen relativ gefahrlos die Holzdeckel anheben und die Rahmen herausziehen.
Elisa, Sozialpädagogin aus Köln-Ehrenfeld, hielt seit 2014 in ihrem Wochenendhäuschen im Bergischen Land zwei Bienenvölker. Dann stellte sie fest, „dass es den Stadtbienen viel besser geht. Stadtvölker sind oft stärker und produzieren mehr Honig.“ Denn während Bienen mit quadratkilometergroßen Maisfeldern rein gar nichts anfangen können, finden sie in der Stadt „ein unheimliches Trachtangebot“. Was in der Imkersprache so viel heißt wie: viele bunte Blüten das ganze Jahr hindurch: in Gärten und Balkonkästen, auf Friedhöfen und Grünstreifen, in Stadtparks und auf Dachterrassen.
Imkern Frauen anders? Undine Westphal findet: Sie fragen mehr
Und so kommt es, dass ausgerechnet in Städten die Zahl der ImkerInnen rasant wächst. Seit etwa zehn Jahren steigt die Zahl der Bienen-HalterInnen in Deutschland langsam, aber stetig an. Neuerdings jedoch ist ein regelrechter Bienen-Boom ausgebrochen. Allein von 2016 auf 2017 haben sich die ImkerInnen um 10.000 vermehrt – auf 130.000. Jeder Dritte ist heute eine Frau.
„Frauen imkern anders“, behauptet die Hamburger Imkerin Undine Westphal, die seit 2010 Imkerkurse für Frauen anbietet. „Sie sind mehr am Umweltschutz interessiert als am Honigertrag, und sie stellen mehr Fragen."
Und manchmal haben die Neu-Imkerinnen auch neue Ideen. Elisa Schulte zum Beispiel siedelte ihre Stadtbienen an ungewöhnlichen Orten an: im Garten eines Wohnprojekts einer Wohnungsbaugenossenschaft zum Beispiel oder im Demenzgarten eines Altersheims – und machte so aus dem Bienenstock ein pädagogisches Projekt. Einmal pro Woche schaute die Imkerin mit fünf BewohnerInnen des Ehrenfelder AWo-Seniorenzentrums in den Bienenstock. „Wir haben die Honigwaben rausgenommen und mit einer Lupe nach der Königin gesucht. Wir haben zusammen eine Blumenwiese für die Bienen gesät. Und wir haben den Honig auf dem Nachbarschaftsfest verkauft. Der ging weg wie sonstwas!“ erzählt Elisa und lächelt beseelt über das „wunderschöne Projekt“. Gerade hat die Sozial-pädagogin ein weiteres Bienenprojekt in einem Caritas-Heim gestartet, diesmal mit behinderten Menschen. „Mein Anliegen ist, Bienen und Menschen zusammenbringen“, sagt sie.
Über ihre summenden Schützlinge geraten Elisa und Stephanie regelrecht ins Schwärmen. „Dieser Tanz!“ sagt Elisa. „Da kommt eine Biene zurück und teilt den anderen mit diesem ausgeklügelten Tanzssystem mit: ‚Ey Leute, da ist ein Riesen-Trachtangebot!‘ Das ist zwar alles wissenschaftlich erforscht, aber für mich bleibt es ein Mysterium.“ Stephanie findet „beeindruckend, dass die Bienen das große Ganze an die erste Stelle stellen“. Und dann ist da noch was: „Es ist halt auch ein matriarchales Volk. Drei Viertel des Jahres sind nur Frauen im Stock – und das läuft supergut!“ Großes Gelächter.
Bienenvölker sind matriarchal organisiert - an der Spitze die Königin
Auch Vater Ulli lacht mit über das Bienenmänner-Bashing. Er weiß, dass weibliche Imker für ihre Sticheleien gute Gründe haben. Noch bis vor gar nicht allzu langer Zeit wurden in Imkervereinen nämlich die Imkerinnen gebasht. „Als ich vor etwa zehn Jahren in den Imkerverein gegangen bin, war ich da nach 30 Jahren die erste Frau und mit Abstand die jüngste“, erzählt Anke Hartmann. Sie war damals 45. „Und es wurden ständig zotige Witze gemacht.“ Motto: Kein Imker ohne Königin, höhö.
Anke nahm es mit Humor, was blieb ihr anderes übrig. „Aber ich war so gepackt von der Imkerei, dass die alten Imker mich schließlich akzeptiert haben.“ Und dann, nach ein paar Jahren, der Ritterinnenschlag: Ankes „Imker-Vater“ bietet ihr an, sein Bienenhaus mit 16 Völkern zu übernehmen. „Da war ich sehr gerührt und geschmeichelt.“ Natürlich sagte Anke Ja.
Und jetzt steht sie in ihrer Arbeits-Latzhose auf einer hügeligen Obstwiese am Rande von Bergisch Gladbach und stellt sich für das Foto für EMMA vor das Bienenhaus mitten in die ausfliegenden Bienen. Rund 30.000 Bienen hat so ein Volk, und das heißt: In den Beuten in dem grünen Holzhaus und auf Pollensuche auf den Wiesen sind gerade fast eine halbe Million Bienen unterwegs. Vor dem Ausflugschlitz sirrt und schwirrt es.
Und trotzdem: „In Köln ernten die Imker manchmal doppelt so viel Honig wie ich.“ Denn wenn die Apfel- und Birn-bäume auf der Wiese und auch die große Kastanie verblüht sind, unter der das -Bienenhaus steht, „gibt es schon richtige Trachtlöcher“.
Frauen sind selten unter den Profi-Imkern. Aber es gibt sie
Zwischen 200 und 350 Kilo Honig erntet Anke, die im Hauptberuf als Sozialarbeiterin in einer Seniorenbegegnungsstätte arbeitet, pro Jahr mit ihren 16 Völkern. Ein Gewerbe muss man in Deutschland erst ab 20 Völkern anmelden. Sowieso ist nur jeder hundertste der 130.000 ImkerInnen in Deutschland Berufsimker, die meisten davon in Bayern. Frauen sind kaum unter den Profis, aber: Es gibt sie. Anke hat „sogar mal eine alte Imkermeisterin kennengelernt. Die war 80 und hat sich, als sie die schweren Holzkisten nicht mehr tragen konnte, auf Königinnenzucht spezialisiert.“
Wer Profi-ImkerIn werden möchte, muss zunächst eine Ausbildung zum Tierpfleger machen, Fachrichtung Imkerei. Wer hobbymäßig imkern möchte, macht einen Imkerkurs. Alle drei Hobby-Imkerinnen – Stephanie, Elisa und Anke – haben ihren Kurs bei einer Frau gemacht, die sich in der Bienenwelt einen Ruf als Unikum und „Bienenversteherin“ erworben hat. Dabei wäre Pia Aumeier, als sie vor 24 Jahren ihr Biologie-Studium anfing, „nie auf die Idee gekommen, mir so ein Volk stechender Viecher in den Garten zu stellen“. Aber Aumeier ist promovierte Parasitologin. „Und die Varroa-Milbe ist ein wahnsinnig effizienter Parasit.“
So kam Pia Aumeier, seit 2003 an der Universität Bochum an der Fakultät für Biologie und Biotechnologie tätig, auf die Biene. Zunächst war die Begegnung mit den Bienen eine schmerzliche Erfahrung. „Nach den ersten 30 Stichen sah ich aus wie der Glöckner von Notre Dame“, erzählt Aumeier lachend. „Aber irgendwann fällt der Groschen und man versteht die Weiber. Und das ist dann grandios!“
Heute hält die Biologin 400 Völker an 22 Standorten, das macht rund zwölf Millionen Bienen, von Aumeier „meine Mädels“ genannt. Die Zeiten, in denen sie von alten Imkern gefragt wurde, „warum eine Frau überhaupt studieren muss“, sind lange vorbei. Immer mehr Frauen kommen in ihre Imkerkurse und auch immer mehr Paare. Letztere sind Aumeier am liebsten. „Die Männer sind oft nassforsch, hören nicht richtig zu und machen dann einfach irgendwas. Frauen allein haben zu wenig Selbstbewusstsein und trauen sich nix. Die rufen mich dann fünfmal an, bevor sie was im Bienenstock tun. Dann sag ich denen immer: Wenn ihr was falsch macht, reparieren die Mädels das schon!’“ Die Kombination aus vorpreschendem Mann und nachdenklicher Frau sei darum sehr zielführend.
Problem Varroa-Milbe: Sind die Völker weniger widerstandsfähig?
Natürlich forscht die Parasitologin auch an ihren Bienen. Lange hoffte sie, man käme der Varroa-Milbe mit einer Duftstoff-Falle bei. Inzwischen setzt Aumeier auf eine Mischung aus Behandlung der Brut mit organischen Säuren wie Ameisensäure, allerdings erst nach der Honigernte, und der Vernichtung eines Teils der Drohnenbrut vor der Honigernte. Denn die Milbe entwickelt sich vorwiegend in den männlichen Brutzellen.
Für die Parasitologin ist die Varroa-Milbe, die „wahnsinnig effizient ist im Vernichten von Bienen“, der zentrale Grund für das Bienensterben. Zumal „zu viele Imker bei der Bekämpfung von Varroa vor sich hinpfuschen. Daran müssen wir arbeiten.“
Das sieht Nicole Saturna etwas anders. Sie betreibt in Sankt Augustin eine von 120 Demeter-Imkereien in Deutschland. Natürlich sei die Varroa-Milbe ein Problem für die Bienen, sagt Saturna, die seit 20 Jahren imkert und ihren Honig in ihrem eigenen Bioladen verkauft. „Aber früher haben die Bienen die Varroa-Milben besser vertragen.“ Ihre Widerstandskraft sei geschwächt, zum einen durch die Pestizide in der Landwirtschaft, aber auch, weil es durch die Monokulturen „immer mehr Bienen gibt, die im Sommer hungern. Wenn Sie zum Beispiel durchs Münsterland mit seinen endlosen Maisfeldern fahren, kriegen Sie Depressionen. Das ist für die Bienen eine grüne Wüste!“ Die Demeter-Imkerin fordert: „Es muss eine Agrarwende geben. Und die muss politisch gesteuert werden!“
Bei Nicole Saturna macht Neu-Imkerin Stephanie Lange gerade ihren zweiten Imkerinnen-Kurs. Sie möchte nun, nachdem sie bei Pia Aumeier die konventionelle Imkerei gelernt hat, auch noch etwas über die Demeter-Methode erfahren. Wer von Demeter zertifiziert imkert, geht sogar noch über Bio-Standards hinaus.
Die Begeisterung fürs Imkern wächst - und das Verständnis für die Bienen
Für Bio-ImkerInnen steht das „rückstandsfreie Produkt“ im Mittelpunkt, sie setzen zum Beispiel gegen die Varroa-Milbe keine chemischen Produkte ein. Die Demeter-ImkerInnen gehen weiter. Für sie bedeutet die „wesensgerechte“ Bienenhaltung, dass sie möglichst wenig ins Volk eingreifen. Sie verwenden zum Beispiel weder Mittelwände mit vorgegebenen Waben noch Trenngitter, so dass sich die Königin frei im Volk bewegen kann.
Stephanie und ihr Vater Ulli, in dessen Garten die Bienen stehen, wollen sehen, was von diesen Ideen sie für ihre Völker übernehmen können. Kürzlich hat Bienen-Patin Elisa Stephanie und Ulli geholfen, ihre beiden Völker zu teilen, so dass Vater und Tochter jetzt schon mit vier Völkern imkern. Ihre Begeisterung für die Bienen hat übrigens schon die nächste Generation ergriffen. Die 13-jährige Nachbarstochter Lisel hat in diesem Jahr den Girlsday mit Ulli und den Bienen verbracht.
Am Bienenstand herrscht weiter reger Flugverkehr. Ich muss jetzt leider zum nächsten Bienen-Termin. Also: Abflug. Schade. Ich hätte mich gern nochmal auf die Holzbank gesetzt.
Chantal Louis