Watchgroup gegen sexistische Werbung

Artikel teilen

Auf dem Werbeplakat prangt eine großbusige Frau in knapper Korsage, die lüstern auf einen Apfel starrt: „Saftig vernaschen! Frisch, saftig, steirisch“. Als Maggie Jansenberger, unabhängige Frauenbeauftragte der Stadt Graz, vor drei Jahren diese Werbung auf einer städtischen Werbefläche entdeckte, reichte es. Sie rief die „Watchgroup gegen sexistische Werbung“ ins Leben und entwickelte mit Grazerinnen einen Kriterienkatalog. „Pornografisierung und Ästhetisierung von Gewalt sind heute die Haupttrends“, klagt die Frauenbeauftragte. Wer solche Werbung entdeckt, sollte die Watchgroup informieren. Die Watcherinnen schicken sodann eine Beschwerde an: das Unternehmen, die Werbeagentur und den Werberat. Sie fordern den Stopp der Werbung. Die Reaktionen, sagt die Frauenbeauftragte, sind immer gleich: „Es war nie unsere Absicht, Frauen zu diskriminieren“. Oder: „Bei uns in der Werbeabteilung arbeiten ganz viele Frauen, die finden die Werbung gut.“ Solchen Unternehmen bietet die Watchgroup dann eine Schulung an. Inzwischen gibt es solche Werbewächterinnen auch in Wien und Salzburg. Ziel: Die Verankerung einer gesetzlichen Regelung gegen sexistische Werbung im Gleichbehandlungsgesetz.

Anzeige
Artikel teilen
 
Zur Startseite