Worüber die Königin mit der Kanzlerin redete!
Liebe Königin von England!
Wir dürfen so sagen? Schließlich kennen wir Sie schon lange. Bei der Traumhochzeit mit den Alptraumfolgen ihres Sohnes Charles und Lady Di haben wir mitten im Redaktionsschluss unsere Arbeit stehen und liegen gelassen und vor dem Fernseher gehockt. Bei Ihrem Enkel William und Kate waren wir, zugegebenermaßen, schon etwas gelassener. Doch unser Lieblingspaar sind immer noch Sie! Sie und ihr bis heute so blendend aussehender Philip, dem sie seit 67 Jahren so würdevoll wie entschlossen voranschreiten.
Für das Gipfeltreffen (Foto) mit unserer ungekrönten Königin nahmen sie beide sich 45 Minuten Zeit. Worum es dabei gegangen ist, wollten die Medien wissen. Die Gespräche der Queen seien seit jeher vertraulich, ließ Pressesprecher Seibert wissen. Und so soll es auch diesmal bleiben.
Sie haben ja schon gezeigt, wie das ist, wenn eine Frau Gas richtig gibt
Als ob das nicht eh klar war, worum es gegangen ist! Nämlich um die klassisch weibliche Frage: Wie beruhige ich den Mann an meiner Seite, der qua Funktion nur die Nr. 2 ist? Denn davon sind sie beide nicht nur elementar betroffen, sondern sie sind auch Meisterinnen ihres Faches.
Der supercharmante, superironische Philip (ein Prinz deutscher Herkunft) gibt schon qua Attitude unübersehbar zu verstehen, dass er „kein Pantoffelheld“ ist (wie die FAZ beruhigend vermeldet). Und der superzurückhaltende, superschlaue Joachim Sauer hat schon bei der Ernennung der Kanzlerin anno 2005 demonstriert, dass er wegen so einer Petitesse nicht extra in den Reichstag kommt.
Unser Prinzgemahl geht seither gelassen weiterhin seiner Forschung nach und begleitet die Frau an seiner Seite nur, wenn es echt spannend wird: nach Moskau zu Putin, nach Washington zu Obama oder zum G7-Gipfel auf Elmau.
Madam, wir bewundern Ihre Stilsicherheit. Nie sieht man Ihre Knie – die nicht nur laut Karl Lagerfeld „das Hässlichste bei jeder Frau“ sind, da können unsere Ladys noch von Ihnen lernen.
Wir hoffen, der Besuch hat Ihnen Spaß gemacht und wenn Sie am Freitagnachmittag mit der Royal Air Force zurückfliegen, denken Sie gerne zurück an Old Germany.
Nur eines werden Sie natürlich bedauert haben: Das Sie in Frankfurt nach Berlin zurückfliegen mussten – statt mal endlich Gas geben zu können auf den freien deutschen Autobahnen (schließlich haben Sie in Ihrem Land eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 113 Stundenkilometern). Denn Sie waren im Zweiten Weltkrieg ja LKW-Fahrerin und Automechanikerin, und noch vor 17 Jahren haben Sie Abdullah, dem späteren saudischen König, so richtig gezeigt, wie das ist, wenn eine Frau Gas gibt.
Wie beruhige ich den Mann an meiner Seite, der qua Funktion nur die Nr. 2 ist?
Abdullah aus dem Land, in dem es Frauen bis heute verboten ist, Auto zu fahren, war damals auf Ihrem schottischen Landsitz Balmoral zur Visite. Da bot sich eine kleine Spritztour über Ihre Ländereien an.
Der Landrover fuhr vor. Abdullah nahm auf dem Beifahrersitz Platz, neben dem Chauffeur, der Übersetzer hinten. Dann kamen Sie, die Queen. Sie nahmen den Platz des Chauffeurs ein und gaben Gas. Kräftig Gas. Und während Sie durch die engen schottischen Gassen bretterten, plauderten Sie jovial mit dem saudischen Prinzen. Der aber wurde immer blasser – und bat schließlich seinen Übersetzer, Ihnen zu sagen, Sie mögen langsamer fahren und nicht länger während der Fahrt mit ihm reden.
Der Übersetzer scheint nicht gut gewesen zu sein. Jedenfalls rasten und plauderten sie weiter. Das alles wissen wir nicht etwa, weil Sie sich damit gebrüstet haben, oh nein. Sondern das alles wissen wir, weil der britische Ex-Botschafter in Saudi-Arabien, Sherard Cowper-Coles, aus der Schule geplaudert hat.
Liebe Königin Elisabeth, Sie sind eine Frau nach unserem Herzen! Wir freuen uns schon auf Ihren 100. Geburtstag. Dann gibt es bei EMMA frei – und ab nach London.
In tiefer Wertschätzung und in Sisterhood
Ihre EMMAs