Zaha Hadid

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Sie ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts der einzige weibliche Star am internationalen Architektenhimmel und erhält 2004 als erste Frau den Pritzker-Preis, den renommiertesten Architekturpreis der Welt. Die schillernde Irakerin wird 1950 in einer großbürgerlichen Familie in Bagdad geboren, studiert Mathematik in Beirut und Architektur in London. Dort gründet sie 1979 ihr eigenes Büro und lehrt an diversen Universitäten. Ihre Entwürfe haben lange den Ruf, künstlerisch großartig, aber baulich nicht umzusetzen zu sein. Ihre Entwürfe sind inspiriert von der russischen Avantgarde der 1920er-Jahre, ihre Bauten schweben nicht nur, sie explodieren. Hadid macht keine Kompromisse. Sie entwirft mit der Hand („Das geht schneller“) und sagt über sich: „Ich bin Babylonierin und habe 5.000 Jahre Kultur im Rücken.“ 1987 baut sie in Berlin-Mitte einen sozialen Wohnungsbau, mit Kinderspielplatz auf dem Dach (Abbildung). An einer Architektinnen-Ausstellung nimmt sie nur einmal teil, 1987 in Berlin. Danach erklärt sie: „I am an architect. Egal ob Mann oder Frau.“ Und sie sagt auch: „Die Tatsache, dass ich eine Fremde bin, ist sehr befreiend. Ich gelte als die unausstehlichste Person unter der Sonne. Die Engländer können mit Gefühlen nicht umgehen – um mich durchzusetzen, schreie ich sie einfach an: Dann geben sie angewidert auf.“ Hadid stirbt in Miami an einem Herzinfarkt. (1950 – 2016)

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